Swiss Diversity 14.8.25
Mehr als eine Award Night: So fördert Swiss Diversity Vielfalt

Von der Gala zum Think-Tank: Swiss Diversity baut Brücken und macht sich stark für gelebte Vielfalt. Vereinsgründer und Networker Michel Rudin spricht im Interview über eine Plattform, die verbindet.
Die Award Night, die jedes Jahr auf grosses mediales Interesse stösst, ist zweifellos das wichtigste Ereignis im Kalender von Swiss Diversity. Es ist ein bunter Gala-Abend, der Schweizer Persönlichkeiten, Organisationen und Projekte für ihr Engagement in Diversität und Inklusion feiert. Am 6. September 2025 werden im Kursaal Bern die Swiss Diversity Awards bereits zum siebten Mal vergeben.
Der gemeinnützig organisierte Verein ist jedoch inzwischen viel mehr als nur ein Preisverteiler: Heute versteht sich Swiss Diversity als umfassende Plattform, um Ideen umzusetzen und die Vielfalt der Schweiz zu leben und weiterzuentwickeln. Das Swiss Diversity Business Forum etwa fördert den Austausch über DEI-Themen in Kooperation mit der Wirtschaft. Zudem gibt es einen Think-Tank, in dem sich über vierzig Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft austauschen. Nicht zuletzt leistet die Organisation mit der regelmässigen Publikation von Studien wichtige Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit.
Gegründet wurde Swiss Diversity im Jahr 2018 vom Networker und früheren Pink-Cross-Präsidenten (2014–2021) Michel Rudin.
Michel, geh für uns bitte kurz zurück zu den Anfängen: Was hat dich dazu motiviert, Swiss Diversity zu gründen?
Das geht noch auf meine Zeit bei Pink Cross zurück: Damals wurde uns bewusst, dass wir als LGBTIQ-Menschen wenig Kontakt zu anderen Diversity-Dimensionen haben. Weiter war auch die Vernetzung mit der Wirtschaft kaum vorhanden. Ich dachte mir, dass es einen Anlass braucht, der das alles zusammenbringt, und habe deshalb die Award Night gegründet. Heute sind wir natürlich schon viel weiter, mit all den Events, den Studien und dem Think-Tank. Wir beraten sogar Unternehmen und NGOs in Diversity-Strategien.
Siehst du gewisse Schnittmengen mit network? Sind vielleicht Kooperationen denkbar für zukünftige Projekte?
Total. network setzt sich ja ebenso für die Vernetzung von Menschen ein – sei es aus Politik, Gesellschaft oder Wirtschaft. Das ist notabene der Grund, weshalb ich seit Jahren Mitglied bin. Es wäre schön, wenn sich die Zusammenarbeit noch vertiefen würde. Unser network-Präsident Andy Künzler hat ja auch schon bei einem Event von uns gesprochen – wir freuen uns auf das, was wir gemeinsam noch bewegen werden.
Spürt Swiss Diversity einen Backlash im Bereich DEI?
Nein, eigentlich nicht. Es kam eher zu einer Diskurs-Vertiefung. Wir merken besonders in der Wirtschaft, dass es nun ein stärkeres Bekenntnis zum Thema gibt und weniger «Marketing». So gesehen sind wir zuversichtlich, auch wenn es sicherlich noch viel zu tun gibt. In Kürze veröffentlichen wir hierzu übrigens ein Paper, das wir zusammen mit Universitäten und Wirtschaftsvertretern erstellt haben. Es soll als Leitfaden im aktuellen Diskurs dienen.
Die nächste Award Night steht bevor: Worauf dürfen wir uns freuen?
Wir haben wiederum grossartige nominierte Personen und Projekte. Dazu gehören auch diverse Persönlichkeiten aus der LGBTIQ-Community. Zudem macht Feiern mit Musik und tollen Menschen einfach Spass – eigentlich genau das, wofür wir Networker stehen. (lacht) Es würde uns sehr freuen, wenn wir Networker auf dem roten Teppich antreffen könnten – es hat noch freie Plätze!
Mehr Infos: www.swissdiversity.com