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Von der Entstehung in Zürich bis zum nationalen Verein mit 600 Mitgliedern – die Geschichte von network.

Geschichte und Meilensteine

1996 hat Jan Willem van Lynden network zusammen mit anderen Gründern ins Leben gerufen und wurde in Zürich zum ersten Präsidenten des Vereins gewählt. Das Ziel war, ein Netzwerk schwuler Führungskräfte zu schaffen, das mit klar formulierten Aufträgen sowohl in der Arbeitswelt wie auch in der Politik und in den Medien aktiv wird.

Die regionale Erweiterung von network erfolgte schrittweise. Mit Bern kam im Jahr 1997 die erste Regionalgruppe ausserhalb Zürichs hinzu. Wichtige Meilensteine waren ausserdem die Gründung der ersten französischsprachigen Sektion in Lausanne 2005 sowie die Entstehung der Regionalgruppe Tessin im Sommer 2013. Heute ist network ein etablierter und wichtiger Teil der LGBTI-Community und zählt rund 600 Mitglieder.


1995: Die Idee

Eine Art «schwuler Rotary-Club»; ein Club von Männern mit Potenzial, die einander mit ihren vielfältigen Beziehungen und ihren Erfahrungen in Wirtschaft und Gesellschaft gegenseitig unterstützen sowie die LGBTI-Community stärken und politisch voranbringen.


Juni 1995: Die Gründungsphase

Fünf Personen laden zum Apéro hoch über dem Zürichsee. Es ist ein erstes Get-together, bei dem den 107 anwesenden Gästen die neue Idee vorgestellt wird.


16. September 1995: Konstituierende Versammlung

Rund 40 Männer beschliessen im Zürcher Limmathaus, das Vorhaben umzusetzen, und bestimmen einen Gründungsvorstand.


November 1995: Erste network-Retraite

Im Hotel Metropol in Arbon werden wichtige Eckpfeiler definiert, welche die Organisation bis heute tragen.

Festlegen des Aufgabenfokus von network:

  • politische Einflussnahme
    • soziales Engagement in der LGBTI-Community
    • Einflussnahme in der Arbeitswelt, Umgang mit der gläsernen Decke
    • kulturelle und soziale Aktivitäten für die Mitglieder

Entwicklung der organisatorischen Grundlagen:

  • wöchentliche Apéros in der Tina-Bar am Zürcher Hirschenplatz
  • Kriterien für die Mitgliederaufnahme, Interessentenbetreuung und Götti-Prinzip
  • Themen-Lunches mit Menschen aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft, um den Verein sichtbar zu machen und einflussreiche Persönlichkeiten für die Anliegen von network und der LGBTI-Community differenziert zu sensibilisieren
  • Diskussion und Festlegung des Namens auf «network, Verein schwuler Führungskräfte»


26. Januar 1996: Gründungsversammlung

Bei der Gründungsversammlung im Zunfthaus zur Haue in Zürich werden die Vorstandsmitglieder gewählt und die Vereinsstatuten genehmigt.


Ab 1998: Regionalgruppen entstehen
Bereits im Gründungsjahr organisieren Networker aus Luzern und Bern informelle regionale Treffen zur verstärkten Vernetzung. Ab 1998 wird der anfänglich ausschliesslich zürcherische Verein durch die etappenweise Gründung von Regionalgruppen in Luzern/Innerschweiz, Bern, Basel, St. Gallen/Fürstentum Liechtenstein, Lausanne, Genf und im Tessin national verankert.


Die Generalversammlungen als identitätsstiftende Ereignisse

Generalversammlungen sind bedeutende Ereignisse in der Vereinsgeschichte. Sie führen die Networker aus der ganzen Schweiz zusammen und sollen am Veranstaltungsort immer auch Spuren in Politik und Gesellschaft hinterlassen. Die Begrüssung durch Mitglieder der Exekutive und durch Vertreter:innen aus Wirtschaft und Gesellschaft der jeweiligen Veranstaltungsorte und -kantone sind Tradition. Besonders prägend waren folgende Ereignisse:

  • Die Generalversammlung im Nationalratssaal des Bundeshauses am 25. März 2006.
  • Der Empfang von network durch Bischof Markus Büchel in der Kathedrale St. Gallen am 24. März 2007.
  • Die Generalversammlung in Luzern vom 15. März 2008 mit Ständerätin Helen Leumann-Würsch.
  • Die Generalversammlung im Zürcher Rathaus vom 17. April 2010.
  • Generalversammlung im Plenarsaal der WTO in Genf und der Empfang im Palais Eynard, dem Empfangshaus der Stadt Genf, am 22. März 2014.


Die Retraiten: Dialoge zur Weiterentwicklung von network

Es gehört zur Kultur von network, das Selbstverständnis und das Profil der Networker, die Positionierung und Aufgaben, die Rolle und die Struktur der Organisation sowie die konkreten Aktivitäten gemeinsam zu entwerfen und zu debattieren.

  • Die erste Retraite im Herbst 1995 in Arbon diente zur Erarbeitung der Grundlagen und zur Vorbereitung der Vereinsgründung.
  • 1998 entstanden in Brunnen die Kommissionen mit klaren Aufgabenzuteilungen. Ausserdem wurde mit der Gründung der Regionalgruppen Zürich, Luzern und Bern und mit dem Wunsch nach einer Regionalgruppe in Basel eine erste Dezentralisierung umgesetzt. Der Auftritt von network in der Öffentlichkeit und das gemeinsame Mindset wurden kontrovers debattiert.
  • Im Jahr 2000 arbeiteten die Networker wiederum in Brunnen an 21 richtungsweisenden Themen.
  • 2013 setzten rund 80 Networker in Schönried weitere Meilensteine; unter anderem wurde die Erarbeitung des Swiss LGBTI-Labels lanciert.
  • An der bisher letzten Retraite von 2021 in Andermatt entstanden 13 Arbeitsgruppen. Dank ihnen wird sich network nach der Ehe für alle und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen positionieren und die künftigen Aufgaben definieren können. Damit werden notwendige organisatorische Anpassungen einhergehen, um die Zukunftsfähigkeit des Vereins zu gewährleisten.


Themen-Lunches und Club-Dinner zur sozialen, politischen und wirtschaftlichen Vernetzung

Der Themenlunch im Jahr 1997 mit FDP-Ständerätin Vreni Spörri war – vor allem für die damalige Zeit – besonders eindrücklich. Sie war von der dialogbereiten und gepflegten Männergesellschaft sichtlich überrascht. Die Diskussion führte schliesslich zu ihrem Versprechen, sich für die Aufnahme des Begriffs «Lebensform» als Nicht-Diskriminierungsgrund in Artikel 7 der Bundesverfassung zu engagieren. Ebenso bedeutungsvoll war ein Impuls von Markus Notter, der damals Zürcher Regierungsrat war. Dieser resultierte nämlich im cleveren Schachzug, das Partnerschaftsgesetz zunächst auf kantonal-zürcherischer Ebene zu realisieren (2002), bevor man den grossen Schritt zum nationalen Partnerschaftsgesetz wagte. 2002 wurden die nationalen Themen-Lunches durch die Club-Dinner abgelöst.

Die Liste unserer LGBTI-Gäste liest sich wie das Who is Who der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Klaus Wowereit (Bürgermeister von Berlin), Bertrand Delanoë (Bürgermeister von Paris), Pierre Bergé (Unternehmer, Mäzen, Partner von Yves Saint Laurent), Guido Westerwelle (Präsident der deutschen FDP, später Vizekanzler und Aussenminister), Alice Schwarzer (Journalistin und Feministin), Jean-Francois Roth (Regierungsrat, später Ständerat Kanton Jura), Tyler Brulé (Journalist, Influencer), Fédéric Mitterrand (französischer Kulturminister), Philippe Jordan (Intendant Opéra National de Paris, später Chefdirigent Wiener Symphoniker) und viele mehr.

Themen-Lunches sind bis heute wichtige Anlässe in den Agenden der Regionalgruppen.

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