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News aus der PoKo 6.3.25

«Regel­ung der Leihmutter­schaft schützt Grundrechte aller Beteiligten»

Leihmutterschaft
Die PoKo beschäftigt sich seit letztem Sommer mit der Leihmutterschaft (Symbolbild: Jochen van Wylick / Unsplash)

Leihmutterschaft: Ein kontroverses Thema, das network nicht kaltlässt. Nun gibt es erste Erkenntnisse aus der Politischen Kommission und bald einen ersten Informations- und Diskussionsabend in Bern.

Dyami, was haben die Gespräche, die ihr mit diversen Akteuren über die Leihmutterschaft geführt habt, gebracht?
Dyami Häfliger (PoKo): Sie haben uns darin bestärkt, uns weiter mit der Thematik auseinanderzusetzen. Unter der Leitung von Stefan Grieder hat die Arbeitsgruppe Leihmutterschaft ein erstes Informationspapier erstellt, das wir nach den Veranstaltungen in den Regionalgruppen auch veröffentlichen werden. Es soll über die rechtliche Lage und mögliche Änderungen aufklären. Die PoKo hat nun einen ersten Informations- und Diskussionsabend für den 8. April 2025 um 18:30 Uhr im Raiffeisen-Forum Bern geplant.

Über 70 % der Eltern, die ihr Wunschkind durch Leihmutterschaft bekommen, sind heterosexuelle Paare. Ist das überhaupt ein Anliegen für network?
Für die PoKo ist es keine queere, sondern eine gesamtgesellschaftliche Thematik. Für uns schwule und bisexuelle Männer ist sie dennoch wichtig, da wir selbst mit der Ehe für alle bis heute nicht ganz gleichgestellt sind. Der Kinderwunsch bleibt für uns schwierig und rechtlich ungelöst. Zunächst wollen wir die Diskussion innerhalb von network anstossen – danach suchen wir gezielt den Austausch mit anderen Gruppen.

Welche Rolle spielen ethische Bedenken?
Die Leihmutterschaft wirft immer ethische Fragen auf – besonders bei der Unterscheidung zwischen kommerzieller und nicht-kommerzieller Leihmutterschaft. Es sind neben dem Wunsch der Eltern nach einem Kind zwei höchst schützenswerte Interessen betroffen: das der Mutter und das des ungeborenen Kindes. Gerade bei so einer heiklen Konstellation ist es wichtig, alles rechtlich klar zu regeln. Das dient letztlich der Rechtssicherheit und der Grundrechtssicherung aller Beteiligten.

Liegt die Legalisierung der Leihmutterschaft auch im Interesse des Staates?
Ein Staat sollte Interesse daran haben, dass ein Kind möglichst viele Elternteile hat, die sich um das Wohl des Kindes kümmern. Heute haben wir eher zu wenig Elternteile, die Verantwortung für die Kinder übernehmen wollen. Wo Eltern sind, die sich ein Kind wünschen und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, da ist Familie. Das soll nicht über Umwege im Ausland, sondern rechtssicher hier in der Schweiz geschehen.

Was sind die nächsten Schritte?
Das Ziel der PoKo ist es, mit dem Informationspapier Diskussionen zur Leihmutterschaft innerhalb von network zu fördern. Wir freuen uns nun auf unseren ersten Anlass am 8. April in Bern. Anschliessend werden wir das Konzept analysieren und entscheiden, ob wir es anpassen wollen oder nicht. Danach folgen weitere Diskussionsabende in unseren Regionalgruppen – denn die Debatte steht erst am Anfang.

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