Wie stärken wir den Zusammenhalt zwischen den Regionen und Altersgruppen? Wie sorgen wir für mehr Visibilität und ein positives Image? Der nationale Vorstand traf sich zur Strategie-Retraite.
Weit überblickt man von der Cafeteria der Stiftung Arkadis die Stadt Olten in alle Richtungen. Weitblick war auch gefragt, als dort am Wochenende vom 28. und 29. September der network-Vorstand an einer neuen Strategie für die nächsten Jahre arbeitete. Um direkt Stimmen aus den Regionen einzubinden, waren zudem je ein Vertreter der Regionalleitungen Bern, Lausanne und Zürich dabei.
Als Ausgangspunkte dienten die eintägige Retraite des Vorstandes vom Februar sowie die Ergebnisse der aktuellen network-Umfrage, an der knapp 270 Mitglieder teilgenommen hatten. Deren Auswertung sei zwar noch nicht abgeschlossen, doch liessen sich bereits einige Tendenzen ausmachen, sagt Präsident Andy Künzler. «Generell dürfen wir uns freuen: Eine grosse Mehrheit der Networker ist sehr zufrieden mit dem Angebot und steht hinter den Aktivitäten des Vereins. Natürlich gibt es punktuell Verbesserungspotenzial, dem wir nachgehen werden.»
Attraktiv für alle
Damit network attraktiv bleibt, ist eine ausgewogene Altersstruktur und damit eine Verjüngung notwendig. Hier könnte die Zusammenarbeit mit queeren Studentenorganisationen nützen, um auf network aufmerksam zu machen. Auch sollen vermehrt Angebote mit Bezug zur Arbeitswelt geschaffen werden, um die Mitgliedschaft und den Business-Charakter von network aufzuwerten.
Gleichzeitig ist es wichtig, im Kontakt mit älteren Mitgliedern zu bleiben und für sie Sorge zu tragen. So überlegten die Teilnehmer, wie man ein Care-Angebot nach dem Vorbild der Regionalgruppe Bern in der ganzen Schweiz umsetzen könnte. Dort leistet ein Care-Verantwortlicher z. B. Support auf der Arzt- oder Anwaltssuche und organisiert kollektive Coachings. Er steht aber auch besonders mit älteren Mitgliedern in Kontakt, die wegen Unfall oder Krankheit nicht aus dem Haus können.
Onboarding ausbauen und Mitarbeit fördern
«network lebt davon, dass sich viele Mitglieder engagieren und etwas beitragen. Nur so bleiben wir handlungsfähig und attraktiv», ist Andy überzeugt. Die Ergebnisse der Mitgliederumfrage zeigen, dass es den Networkern wichtig ist, sich aktiv einbringen zu können. Neumitgliedern soll schon im Onboarding-Prozess besser aufgezeigt werden, wie wichtig das Engagement aller ist und welche Möglichkeiten es gibt.
«Ausserdem wollen wir Angebote schaffen, wo sich Mitglieder niederschwellig und zeitlich begrenzt beteiligen können. Die Regionalleitungen und Kommissionen freuen sich über weitere Unterstützung», erklärt Andy.
Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit
Nicht zuletzt ging es um die Rolle von network als Akteur in Politik, Wirtschaft und im sozialen Bereich – und um die Sichtbarkeit des Vereins. Dazu gehören mehr Medienpräsenz, eine Werbestrategie für die sozialen Medien sowie eine Sponsoring-Guideline.
«Letztlich stellten wir uns die Frage, wie wir an unserem Image arbeiten können. Netzwerken und Austauschen steckt bei uns im Namen, das ist für viele ein wichtiger Pfeiler von network. Mit unserem politischen und sozialen Engagement sind wir aber deutlich mehr als ein reiner Event- oder Cüpli-Verein, als der wir mancherorts noch wahrgenommen werden», erläutert Andy.
Entscheidung im November
Vorbereitet hatte Andy diese Klausur zusammen mit Workshop-Profi Nils Rickert. Der Zürcher Networker hätte die Retraite auch moderieren sollen, musste aber leider krankheitsbedingt absagen.
Beschlüsse zu den Themen haben die Anwesenden in Olten nicht gefällt. Die Vorschläge der strategischen Ziele werden dem Erweiterten Vorstand (EV) am 23. und 24. November vorgestellt, aufgrund der Inputs der Teilnehmer angepasst und dann final verabschiedet.