Arbeitswelt 18.12.25
Zwischen Start-up und KMU: Wenn plötzlich Ressourcen fehlen
Zu gross, um nicht mehr alles selber machen zu können. Zu klein, um jemand einzustellen. Networker Christoph Kohler greift wachsenden Unternehmen mit WEnable unter die Arme.
Mit WEnable hat Christoph Kohler eine advisory-getriebene Beratungsfirma gegründet, die dort unterstützt, wo viele Unternehmen im Wachstum nicht mitskalieren: im Backoffice. «Wir beraten nicht nur, sondern übernehmen auch operative Aufgaben», sagt Christoph, der seine network-Wurzeln in der Regionalgruppe Basel hat. WEnable entlastet Gründer:innen und in SME- Firmen in den Bereichen Finanzen, HR und Organisation – mit dem Ziel, Strukturen aufzubauen, die mit dem Unternehmen mitwachsen.
Der Bedarf sei gross, insbesondere bei und Scale-ups und in mittelständischen Firmen, die sich in Umsatz oder Liquidätskrisen befinden. «Viele Firmen wachsen sehr schnell. Der Fokus liegt auf Umsatz und Expansion, während Themen wie Finanzreporting, Payrolaufgabenl oder HR Strukutren nicht mitwachsen», erklärt Christoph. Oft fehle es an sauberen Daten: zur Profitabilität, zu Margen oder zu einzelnen Business Units und fachspezifischem Knowhow. Spätestens bei Cash-Engpässen oder unerwarteten Rechnungen werde deutlich, dass professionelle Unterstützung nötig sei.
Bei dieser Schnittstelle will WEnable einspringen. «Wir arbeiten als Teilzeit-Advisors, Sparringpartner oder auch operativ – je nach Bedarf», sagt Christoph. Manche Kund:innen verfügten schlicht nicht über das nötige Know-how oder die Kapazität, um Themen wie Payroll oder HR selbst abzudecken. Andere seien mit klassischen Treuhandlösungen zu wenig praxisnah unterwegs. «Genau dort setzen wir an und bauen gemeinsam nachhaltige Strukturen auf.»
Gegründet hat Christoph WEnable vor rund zwei Jahren. Nach anfänglich grösseren Projekten wurde das Angebot gezielt weiterentwickelt. Heute arbeitet er mit zwei Businesspartnerinnen zusammen, die langjährige Expertise in HR, Payroll, Marketing und Leadership-Transformation einbringen. «Diese Kombination gibt uns hohe Glaubwürdigkeit und erlaubt es, ganzheitlich für Kunden in Strategie bis operativer Umsetzung einen Merhwert zu generieren », so Christoph.
Auch die aktuelle wirtschaftliche Lage spürt er deutlich bei seinen Kund:innen. «Unternehmen können nicht mehr wachsen um jeden Preis. Profitabilität rückt stärker in den Fokus, Unternehmen werden für Finanzierungsrunden viel tiefer überprüft.» Damit würden auch die Anforderungen an saubere Zahlen, Compliance und verlässliche Reports steigen – Bereiche, in denen viele Firmen noch Nachholbedarf haben.
Sein Rat an andere Start-ups und KMU ist klar: «Die richtigen Partner an Bord zu holen ist entscheidend. Menschen, denen man vertrauen kann und denen man Verantwortung übergibt – damit man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann.» Es gehe weniger um Kontrolle, sondern darum, verständlich zu kommunizieren, welche Ziele eine Unternehmung anstrebt und welche Unterstützung dafür nötig sei.
Seit 2016 ist Christoph Mitglied bei network. Anfangs stand für ihn der soziale Austausch Basel im Vordergrund. Heute schätzt er besonders die zunehmende Ausrichtung auf Business-Initiativen, zum Beispiel mit den Young Professionals. «Im Verein steckt unglaublich viel Know-how. Die grosse Chance sehe ich darin, dieses Wissen noch stärker zu teilen und gegenseitig zu nutzen.»
Für Christoph persönlich war die Gründung von WEnable auch ein bewusster Schritt. «Ich sitze heute selbst am Steuer und entscheide, wohin ich will und wie ich arbeiten möchte.» Unternehmerisch etwas aufzubauen, Kund:innen konkret weiterzuhelfen und positives Feedback zu erhalten, motiviere ihn täglich. ««Das gibt mir täglich neue Motivation und Freude an meiner unternehmerischen Tätigkeit.»