Kultur 5.3.19
An Recht und Akzeptanz weiterarbeiten

Mirko Beetschen ist Autor und Journalist, wohnt mit seinem Mann in Bern. Und er möchte Mitglied bei Network werden. Wir stellen den Interessenten vor.
Der 45-jährige Mirko Beetschen studierte in Bern Englische und Amerikanische Literatur sowie Medienwissenschaften, bevor er sechs Jahre als Redakteur für eine Schweizer Wohn- und Architekturzeitschrift arbeitete. Seit 2005 ist er freischaffender Journalist und seit 2007 Partner der Bergdorf AG. In einem kurzen Interview stellt er sich und seine Arbeit vor und sagt.
Mirko, du möchtest Network beitreten. Warum?
Das hat mehrere Gründe. Zum einen war ich 15 Jahre in Zürich und bin erst seit Herbst 2015 wieder in Bern. Mein berufliches Netzwerk in der Schweiz war dadurch vor allem in Zürich. Dann finde ich den sozialen und kulturellen Anspruch, den Network hat, unterstützenswert. Ich bin als schwuler Mann in eine sehr offene Gesellschaft geboren, mir dabei aber bewusst, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist und man an Recht und Akzeptanz weiterarbeiten und vor allem auch andere Kulturen, Länder und Gesellschaften erreichen muss.
Seit wann bist du Interessent und wie empfindest du den Interessentenprozess?
Seit letztem Sommer. Bis jetzt, so scheint mir, ist es kein grosser Unterschied, Interessent oder Mitglied zu sein (ausser man verheimlicht mir was…). Meine beiden Göttis mag ich sehr, mein Wissen über Network eigne ich mir jedoch selbst an.
Du bist Autor. Dein erstes Buch hiess «Schattenbruder» und ist 2014 erschienen. Um was geht es da?
«Schattenbruder» ist ein psychologischer Thriller. Es geht um ein Stalking. Nach einem One-Night-Stand wird der erfolgreiche Architekturjournalist Samuel Bach den Aussenseiter Raymond nicht mehr los. Aus dem harmlosen Verehrer wird ein gnadenloser Stalker.
Dein neustes Buch ist ebenfalls ein Thriller. Es heisst «Bel Veder» und ist letzten Herbst erschienen. Was fasziniert dich an Schauergeschichten?
Schon als Kind habe ich den Reiz von Geistergeschichten geliebt, das leichte Gruseln, die Frage, was ist real, was paranormal? In meinem Anglistikstudium hatte ich die Gothic Novel dann als Spezialthema, und bis heute lese ich immer wieder klassische und zeitgenössische Schauerliteratur.
Gibt es von dir auch mal eine Liebesgeschichte?
Das kann ich mir kaum vorstellen… Die müsste dann schon in einen handfesten Thriller verpackt sein. Aber wer weiss…
Neben deiner schriftstellerischen Arbeit bist du ja auch freischaffender Journalist tätig und bist Mitinhaber der Firma Bergdorf AG. Was macht die Firma?
Die Firma Bergdorf gehört meinem Partner Stéphane Houlmann und mir. Bergdorf heisst sie seit zwölf Jahren. Die Firma und unsere Fertigkeiten haben sich über die Jahre ganz natürlich weiterentwickelt, sodass wir heute unterschiedliche Dinge anbieten. Einerseits haben wir eigene Projekte – Business Apartments in Bern, das B&B Maison Bergdorf in Interlaken oder Buchprojekte. Zum anderen arbeiten wir auftragsmässig in den Bereichen Renovation, Innenarchitektur, Journalismus, PR und Branding. Durch alles ziehen sich zwei rote Fäden: die Innenarchitektur und das Schreiben. Im April erscheint im Zytglogge Verlag unser neuestes Baby: ein kleiner, von uns kuratierter Guide über Bern.
Zum Schluss noch ein paar Entweder-/Oder-Fragen:
Interlaken oder Bern?
Bern, ganz klar! Ich bin begeistert von der Lebensqualität hier.
Bern oder Zürich?
Heute Bern, vor einigen Jahren war es noch Zürich. Die Stadt war wichtig für mich und meine Arbeit.
Flugzeug oder Zug?
Wann immer möglich Zug.
Hund oder Katz?
Beides! Mit uns leben Kater Elliot und Weimaraner Adalbert.
Taschenbuch oder ebook?
Immer, immer Buch!
Ikea oder Brockenhaus?
Die Kombination macht’s aus. Ich habe Stücke von beiden Orten.
Text: Michel Bossart
Bild: Martin Guggisberg