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Bilanz nach 100 Tagen im Amt 3.9.21

Bereit für Network 2.0

Vor gut 100 Tagen hat Frank Preuss das Präsidium von Network übernommen. Seine Agenda war bestimmt von der Ehe für alle und der nationalen Retraite.

Frank, welche Weichen hast du in deinen ersten 100 Tagen als Präsident von Network gestellt?
Keine. Diesen wurden bereits vor meinem Amtsantritt gestellt und zwar vollkommen richtig: Unser Fokus liegt 2021 klar auf der Abstimmung über die Ehe für alle und die nationale Retraite. Wo ich vielleicht ein bisschen nachgeholfen habe, ist bei unserem 25-Jahr-Jubiläum: Mir ist es wichtig, dass wir das gebührend feiern. Network hat das verdient.

Welche (selbstgesetzten) Ziele hast du bereits erreicht?
… (überlegt). Ich glaube bei der internen Kommunikation hat sich etwas getan. Das war und ist mir ein sehr wichtiges Anliegen. Es ging ein Ruck durch die Bude und im Verein wird gearbeitet und miteinander kommuniziert – es ist eine wahre Freude.

Gibt es auch etwas, dass dir zu wenig rasch und zügig vorwärts geht?
Nein (lacht) – gewisse Dinge gehen mir manchmal sogar etwas zu rasch. 

Am 26. September steht der Community eine wichtige Volksabstimmung bevor: Die Ehe für alle soll auch in der Schweiz eingeführt werden. Wie wichtig und agenda-bestimmend war dieses Thema in deinen ersten 100 Tagen als Präsident von Network?

Ich habe es schon erwähnt: Dieses Jahr ist gezeichnet von der Ehe-für-alle-Abstimmung usowie von der Retraite und dahin floss auch meine ganze Energie. Glücklicherweise habe ich tolle Vorstandskollegen, die ihr Fachgebiet hervorragend leiten. Wir sind alle keine Einzelkämpfer und das ist gut so.

Was erwartest du von der nationalen Retraite? Wird sich Network ganz neu definieren?
Ich besuchte kürzlich alle Regionalgruppen und habe mit vielen tollen Männern gesprochen. Die Retraite gibt uns die Chance, das Bild von Network nachhaltig und neu zu prägen. Es ist wohl nicht übertrieben, von «Network 2.0» zu sprechen. Dabei müssen wir schauen, dass wir das Gute in unseren Genen beibehalten und in Zukunft weiter pflegen. Gleichzeitig sollen sich aber auch die Jungen mit ihren neuen, frischen Ideen einbringen können. Network hat in den letzten 25 Jahren sehr viel bewegt und erreicht und soll auch in Zukunft den Lead übernehmen. Ich bin wirklich sehr gespannt. Klar ist: Das Bisherige ist das Fundament und die nächste Generation baut nun darauf auf. Mit 25 Jahren ist Network aus dem Teeniealter raus und erwachsen geworden.

Welche Rolle soll Network in Zukunft in der Vielfalt der schwulen Netzwerke spielen?
Network wird auch in Zukunft mit allen LGBT-Verbänden zusammenarbeiten. Selbstverständlich werden wir aber in unserem Schwerpunktbereich – der Arbeitswelt – weiterhin eigene Themen setzen.

Was wünschst du dir von den Mitgliedern?
Weiterhin dieses erfreuliche Engagement für den Verein und damit für die Community. Es braucht jeden: Der, der sich in seiner Freizeit engagiert genauso wie denjenigen, der Geld für relevante Projekte spendet oder diejenigen, die sich einen Ehe-für-alle-Button anstecken oder sich für das Label engagieren.

Ein Blick in die Kristallkugel. Heute in einem Jahr – was wird Network dann beschäftigen?
In einem Jahr setzen wir um, was an der Retraite besprochen und an der GV beschlossen wurde oder etablieren die Beschlüsse sogar bereits. Zudem werden wir uns auch mit neuen Themenschwerpunkten beschäftigen – am liebsten aus der Wirtschaft und/oder der Kultur. Nochmals ein Jahr später wird voraussichtlich bereits eine neue, jüngere Generation die Geschicke des Vereins bestimmen. Ich freue mich darauf.

Interview: Michel Bossart

Bildunterschrift: Frank Preuss ist seit 100 Tagen Präsident von Network.

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