34. Club Dinner 7.4.25
Buntes Dinner: 8’888 Zeichen der Solidarität und unzählige Farbtupfer

Alle Achtung: 8’888 Franken brachte das Werk von Ehrengast Norbert Bisky ein. Die Benefizauktion war nur einer von zahlreichen Höhepunkten des vergangenen Club Dinners in Zürich.
War die 34. vielleicht die bisher schwulste Ausgabe des Club Dinners? Immerhin waren da ein buntes Kunstwerk mit leichtbekleideten jungen Männern, regenbogenfarbene Sablés (eine Aufmerksamkeit des Gastgebers Zunfthaus zur Meisen) und über hundert Networker.
Mitorganisator Hansruedi Zellweger weiss so viel von diesem Abend zu berichten, dass wir uns im Folgenden auf die Highlights seiner Highlights beschränken müssen. Dazu gehört natürlich die Versteigerung des Kunstwerks «Limerick (Sunday)» des Ehrengastes Norbert Bisky.
Die Milchjugend freut’s
Ganz genau 8’888 Franken war dem anonymen Höchstbieter das im Pigmentdruckverfahren hergestellte, 40 mal 30 Zentimeter grosse Bild wert. Freuen darüber darf sich die «Milchjugend», von der zwei Vorstandsmitglieder auf Anregung des Künstlers im Zunfthaus anwesend waren. Sie zeigten sich für die willkommene Spende sehr dankbar.
Wohin fliesst das Geld genau? «Wir werden es hauptsächlich für unsere Kulturveranstaltungen wie die Molke-Partys und für die Party der internationalen queeren Jugendkonferenz mit der IGLYO einsetzen», sagt Joh von Felten von der Geschäftsstelle der queeren Jugendorganisation. «Und falls es Jugendliche gibt, die sich das Zugticket an unser Communitywochenende nicht leisten können, werden wir einen Teil des Geldes auch dafür einsetzen.»
Persönliches Interview
Norbert Bisky arbeitete nicht immer mit so fröhlichen Farben: Nach dem unerwarteten und für ihn äusserst schmerzhaften Tod seines jüngeren Bruders waren seine Bilder düster. Es habe eine Weile gedauert, bis er wieder zu kräftigeren Tönen gefunden hat, erzählte er im Gespräch mit dem hervorragend vorbereiteten Moderator des Abends, Björn Quellenberg.
Im Interview mit dem ehemaligen Kommunikationschef des Kunsthauses sprach der deutsche Maler auch über seinen zweiten Wohnsitz in Spanien, wo ein ganz anderes Licht herrsche und die Ölfarben schneller trocknen als in Berlin.
Seine sexuelle Orientierung dürfe in seinen Bildern ruhig spürbar sein, schliesslich sei sie ein wichtiger Teil seiner Persönlichkeit. Sein Künstlerleben würden sich die meisten Leute allerdings zu spektakulär vorstellen: Junge Männer etwa, die für ihn Modell stehen, habe er nicht. Vielmehr arbeite er mit Fotos – in Ruhe und Zurückgezogenheit.
Gast aus Italien
Im Saal sei es während dieser Unterhaltung «mucksmäuschenstill» und das Interesse der Teilnehmer «sehr gross» gewesen, berichtet Hansruedi Zellweger. «Bisky wiederum war tief beeindruckt und berührt von unserem Empfang – die gute Energie war spürbar!» Für Hansruedi und sein Team war der Anlass ein grosser Erfolg mit «unzähligen wertschätzenden Rückmeldungen».
Diese positiven Eindrücke werden bis nach Italien getragen: Andreas Linderer, ein Vertreter des italienischen Business-Netzwerks EDGE, ist extra fürs Dinner aus Rom angereist. «Dort wird er nun mit Freuden über unseren Anlass berichten», sagt Hansruedi nicht ohne Stolz.
Am 5. September 2025 macht das Club Dinner wieder einen Sprung über den Röstigraben und gastiert in Lausanne. Gast wird dann mit Julien Favreau der künstlerische Direktor des Béjart-Ballets sein.
Wusstest du, dass die Mitglieder der Milchjugend pro Jahr über 24’000 Stunden Freiwilligenarbeit leisten? Wenn du die Jugendorganisation (auch ganz ohne Bisky-Bild) unterstützen möchtest, findest du mehr dazu hier.