network Club Dinner 9.12.24
Literarische Eleganz in Person: Erfolgreiche Dinner-Premiere in Basel

Das network Club Dinner machte erstmals in Basel halt. Die deutsche TV-Moderatorin Bettina Böttinger interviewte im Club de Bâle den Schweizer Schriftsteller Alain Claude Sulzer.
Das Interview im Rahmen des ersten network Club Dinners in Basel war ein Gespräch unter Freunden: Alain Claude Sulzer und Bettina Böttinger kennen sich schon seit 20 Jahren. Die deutsche TV-Persönlichkeit war denn auch Sulzers Wunschmoderatorin für diesen besonderen Abend.
Genau 67 Networker und Gäste verfolgten am 14. November 2024 im restlos ausgebuchten Club de Bâle eine interessante und persönliche Unterhaltung. Besonders eine Frage stimmte den 71-jährigen Schriftsteller nachdenklich: Was ist der Vorteil am Älterwerden? «Die Gelassenheit», antwortete er schliesslich nach einer längeren Pause.
Nie Diskriminierung erlebt
Zurückhaltend und elegant – diese Adjektive tauchen immer wieder auf, wenn jemand den Versuch unternimmt, Alain Claude Sulzers Prosa zu beschreiben. Es sind Eigenschaften, die auch seinen Protagonisten Ernesto aus dem 2004 erschienenen Bestseller «Ein perfekter Kellner» prägen. Der mehrfach übersetzte und ausgezeichnete Roman über eine schwule Liebe ist Sulzers bekanntestes Werk.
Während seinen Figuren eine glückliche Liebesgeschichte häufig vergönnt bleibt, sieht das bei ihrem Schöpfer ganz anders aus: Der gelernte Bibliothekar hat sich mit 20 in einen Mann verliebt, mit dem er heute noch zusammen ist. Seine Homosexualität hat er zu keiner Zeit verheimlicht, das Coming-out bei seinen Eltern sei völlig problemlos verlaufen und Diskriminierung habe er nie erleben müssen.
Trotz dieser positiven Erfahrungen wandte sich Sulzer auch mit einer Warnung an die Anwesenden: Wir müssten wachsam bleiben, denn Rückschläge für die LGBTI-Community seien immer möglich; dies würden Beispiele aus anderen Ländern leider deutlich belegen.
Gute Kritiken
Im Anschluss an das Gespräch konnten die Gäste bei dieser Gelegenheit Sulzers neuestes Werk erwerben und vom Autor signieren lassen. «Fast wie ein Bruder» wird von der Kritik gelobt, von der NZZ etwa als «Sittenbild des späten 20. Jahrhunderts» bezeichnet.
Gute Kritiken gab es auch fürs Dinner. Der Zürcher Mitorganisator Hansruedi Zellweger kann einmal mehr von zahlreichen positiven Rückmeldungen berichten. Er selbst ist ebenfalls begeistert vom Abend im exklusiven Club am Rhein: «Ausgezeichnetes Essen und ein aufmerksamer Service», resümiert Hansruedi.
Ein weiteres Highlight sei der von Ehrenmitglied Josy Kraft offerierte Apéro mit einem «wunderbaren Rosé Champagner» gewesen. Nicht zuletzt sei die Dinner-Premiere in Basel auch dank der Mithilfe des dortigen Regionalleiters Robert Lussi so erfolgreich verlaufen.
Nächster Halt: Zürich
Am 14. März 2025 wird das network Club Dinner wieder im Zürcher Zunfthaus zur Meisen logieren. Ehrengast wird dann der Berliner Künstler Norbert Bisky sein. Ihn und sein Werk konnten die Networker bereits Ende November an zwei Veranstaltungen in Lausanne und Genf kennenlernen. Moderator wird im März Networker Björn Quellenberg sein, langjähriger Kommunikationsleiter des Kunsthaus Zürich.
Ein Wiedersehen mit Moderatorin Bettina Böttinger wird es übrigens an der Veranstaltung Queerlesen am Festival Musikdorf Ernen geben. Der traditionsreiche network-Anlass im Wallis findet nächstes Jahr vom 18. bis 20. Juli statt.