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IDAHOT+ Forum 2025
 16.6.25

network in Malta – Starke Stimme im europäisch­en LGBTI-Diskurs

Alejandro Betancor
Networker Alejandro Betancor spricht am IDAHOT+ Forum in Malta (Foto: Blur Studios)

Allianzen gegen den Rückschritt: Bei hochrangig besetzten Meetings in Malta konnte network seine Expertise zur Arbeitswelt einbringen und Impulse für mehr Inklusion setzen.

Malta ist für seine historischen Stätten und malerischen Strände bekannt. Für network-Vorstandsmitglied Alejandro Betancor hatte die Reise nach Valletta jedoch nichts mit Mittelmeerurlaub zu tun: Der südeuropäische Inselstaat war in der zweiten Maihälfte nämlich Schauplatz gleich mehrerer internationaler Treffen zur Lage der LGBTI-Rechte in Europa, an denen Alejandro als Vice Chair des European Pride Business Networks (EPBN) teilnahm.

Prüfstein für Europas Werte
Am 20. Mai organisierte Malta als Vorsitzstaat des Ministerkomitees im Europarat das zwölfte IDAHOT+ Forum mit zahlreichen Plenar- und Parallelsitzungen. Zu den hochrangigen Redner:innen gehörten der Kommissar für Menschenrechte des Europarates Michael O’Flaherty sowie Maltas Premierminister Robert Abela. 

Der ehemalige Schweizer Bundesrat Alain Berset wandte sich in seiner neuen Rolle als Generalsekretär des Europarates per Videobotschaft an die Teilnehmenden. Die Verteidigung der Rechte von LGBTI-Personen sei kein Randthema, sondern eine Angelegenheit mit Prüfsteincharakter, um zu testen, ob Europa als Kontinent noch an die Universalität der Menschenrechte glaubt, sagte Berset.

Er sehe zudem einen «bewussten Versuch, hart erkämpfte Rechte zurückzunehmen und inklusiven Schutz abzubauen». Diese Rückschritte sind auch auf der neuesten «ILGA Rainbow Map» zu sehen. Die aktuelle Analyse, welche 49 europäische Staaten bewertet, wurde ebenfalls am Forum vorgestellt. Während Länder wie Ungarn, Italien und Grossbritannien im Vergleich zum Vorjahr regelrecht abgestürzt sind, rangiert die Schweiz auf Platz 18 und damit weiterhin im Mittelfeld.

Gegen ungarisches Pride-Verbot
Weiter ging es um die Rechte intergeschlechtlicher Personen sowie um den Kampf gegen Hassrede und Hassverbrechen. Ein heisses Thema in den Pausen war zudem das neue Gesetz in Ungarn, das Pride-Paraden verbietet. Neben zahlreichen INGOs hatte auch das EPBN die Europäische Kommission in einem Schreiben hier zu entschiedenem Handeln aufgerufen.

Alejandro durfte die Arbeit des EPBN vor dem Plenum präsentieren und sowohl über die Role Model Awards als auch über den Mentoring Workshop in Warschau berichten. In seinem Vortrag, der bei institutionellen Stakeholdern auf grosses Interesse stiess, legte er den Fokus auf Koalitionen zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen, Institutionen und Unternehmen – als nachhaltige Strategie für resiliente Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI) am Arbeitsplatz.

Für eine Arbeitswelt ohne Angst
An den beiden darauffolgenden Tagen fand zudem das ADI-SOGIESC Committee Meeting statt. Dabei handelt es sich um ein Expertengremium des Europarates, das seine Mitgliedstaaten bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur Förderung der Rechte von LGBTI-Menschen unterstützt. Es ging um den Stand der queeren Rechte in den unterschiedlichsten Bereichen sowie um die nächste sechsjährige LGBTI-Strategie des Europarates. 

Wie am IDAHOT+ ist das EPBN mit Alejandro auch hier Beobachter, wird mit anderen INGOs zu den Meetings eingeladen und darf sich bei den Verhandlungen einbringen. Das EPBN sieht seine Rolle insbesondere in der Entwicklung und Umsetzung effektiver Strategien für Inklusion und Diversität am Arbeitsplatz – entsprechend durfte Alejandro konkrete Vorschläge für die LGBTI-Strategie einbringen. Im Anschluss stand zudem noch ein kurzes Meeting des European Governmental LGBTI Focal Points Networks (EFPN) auf dem Programm. Die zwischenstaatliche Arbeitsgruppe mit Regierungsverantwortlichen aus 38 Mitgliedstaaten unterstützt die praktische Umsetzung der ADI-SOGIESC-Ergebnisse.

«In Malta habe ich erlebt, wie viel Kraft in echter Zusammenarbeit steckt», sagt Alejandro. «Mit network im EPBN geben wir LGBTIQ+-Menschen in Europas Arbeitswelt eine Stimme – mit dem Ziel, dass niemand am Arbeitsplatz Angst haben muss, sich selbst zu sein.»

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