Lernen fürs Leben 11.6.24
Projekt «Sancocho-Lab»: Eine Suppenküche, die Hoffnung schenkt

Das Sancocho-Lab verteilt in Bogotá Suppe an Bedürftige und bietet Jugendlichen Zukunftsperspektiven. Ein junges Erfolgsprojekt, in dem ganz viel Networker-Knowhow steckt!
Fleisch, jede Menge Gemüse, Yuca, Kartoffeln, frischer Koriander: Das sind die wichtigsten Zutaten des Sancocho. Die Mitwirkenden des Projekts Sancocho-Lab verteilen seit 2022 diese typisch kolumbianische und äusserst nahrhafte Suppe regelmässig an Hunderte Bedürftige in der Hauptstadt Bogotá. In der südamerikanischen Millionenmetropole sind leider noch immer viele Menschen auf diese unentgeltliche Verpflegung angewiesen.
Doch das Sancocho-Lab ist noch viel mehr als eine Suppenküche: Während sieben Monate erlernen dort Jugendliche, die sonst keine Chancen auf eine Berufsbildung hätten, wie sie ein selbstständiges Leben führen und ein kleines Unternehmen gründen.
Schweizer Verein
In diesem jungen Projekt steckt viel Networker-Knowhow – angefangen beim Initianten, dem ehemaligen Mitglied Nikolaus Wyss. Der Autor und Blogger lebt seit 2017 in Bogotá und wollte nicht tatenlos zusehen, als sich während der Pandemie eine gravierende Hungersnot im Land ausbreitete.
Unterstützt wurde er bei seinem Vorhaben vom ehemaligen Eventverantwortlichen der Regionalgruppe Zürich Christian Fuster. Dieser rief den Verein «Sancocho-Lab Schweiz» ins Leben, als dessen Präsident er seither fungiert. Der selbsterklärte Kolumbien-Liebhaber hatte das Projekt im vergangenen April persönlich besucht.
Zu den Mitgründern gehören die Networker Peter Christen (Vizepräsident und Aktuar), Franz Freuler (Revisor) sowie Andreas Wetzel (Kassier). Der gemeinnützige Verein verwaltet das gesammelte Geld und sendet es bei Bedarf nach Bogotá.
Siebdruckerei und Pilzzucht
Das Projekt hat bereits einige Erfolgsgeschichten geschrieben: Aus dem Pilot-Durchgang sind eine Siebdruckerei, ein Tattoo-Geschäft, eine Pilzzucht und ein Schönheitssalon speziell für trans Menschen entstanden.
Die Verantwortlichen setzen bei der Ausbildung auf erfahrungsbasiertes Lernen. Themen wie Ernährungssicherheit, Urban Gardening, digitale Transformation, soziale Innovation, Umweltverantwortung und Management würden sie bei der Förderung der Lernenden leiten, schreibt Nikolaus Wyss im Strategiepapier des Vereins. Am 15. Mai präsentierte Nikolaus das Projekt an einem Zürcher network-Apéro.
Erfolgreicher Imagewechsel
Die 55 interessierten Gäste lernten an diesem Abend im Restaurant Linde Oberstrass aber noch eine andere Seite Kolumbiens kennen: Networker Christian Hug und network-Interessent Markus Uebelhart von der ReiseLounge stellten Kolumbien als Tourismusdestination vor. Der noch häufig mit Drogenkartellen, Bürgerkriegen und Gewaltkriminalität assoziierte Staat ist nämlich gerade erfolgreich dabei, sich ein Image als Reiseland aufzubauen. Zusammen mit der Organisation ProColombia sponserten die beiden Reise-Experten ausserdem den Apéro.
Weiter gab Franziska Kluge von Travelhouse Einblicke in die vielfältige Kultur und Natur des Landes. Sie berichtete auch, wie freundlich die Kolumbianer:innen seien – die wohl freundlichsten Menschen der Welt! Zudem sei Kolumbien eine hervorragende Destination für schwule Reisende und trotz des (noch) zweifelhaften Rufs so sicher wie andere südamerikanische Länder.