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Erweiterte Vorstandssitzung 1.12.15

Treffen des erweiterten Vorstands in Neuchâtel

Die Vorstandsmitglieder und Regionalleiter von Network trafen sich in Neuchâtel für die erweiterte Vorstandssitzung.
Die Vorstandsmitglieder und Regionalleiter von Network trafen sich in Neuchâtel für die erweiterte Vorstandssitzung.

Vom 14. bis 15. November versammelte sich der erweiterte Network-Vorstand im Hotel «Beaulac» in Neuchâtel. Die Vorstandsmitglieder und Regionalleiter liessen dabei nicht nur das auslaufende Jahr Revue passieren, sondern richteten den Blick auch auf 2016. So warten denn mit der Abstimmung über die CVP-Initiative « Für Ehe und Familie – gegen die Heiratsstrafe» sowie dem vorhergehenden Abstimmungskampf gleich zu Beginn des neuen Jahres beträchtliche Herausforderungen auf den Verein. «Es gibt im Moment nichts Wichtigeres», betonte Präsident Luzius Sprüngli. «Dafür brauchen wir jetzt alle Kräfte.»

Drei Themenschwerpunkte: Politik, Arbeitswelt und Kommunikation

Im 2015 lag der Fokus der Vereinstätigkeit auf der Thementriage Politik, Arbeitswelt und Kommunikation. Im letzten Bereich kam es unter der Federführung des Kommunikationsverantwortlichen Etienne Francey zu grossen Veränderungen. Zum einen präsentiert sich die Network-Homepage in frischem Glanz, zum anderen wird neu ein monatlicher, digitaler Newsletter mit Meldungen aus dem Vereinsleben verschickt. Zudem erscheint im März zum ersten Mal das jährliche Network-Magazin.

Kommission Arbeitswelt als erster Ansprechpartner

Im Bereich Arbeitswelt ist das Ziel klar: «Network will der Ansprechpartner für Unternehmen in LGBT-Fragen sein», sagte Ressortleiter Yann Lavenu. Er präsentierte einen Massnahmenplan, um dieses Ziel zu erreichen: Zum einen wird unter der Leitung von Max Katz auf die Einführung eines Labels hingearbeitet, mit welchem LGBTI-freundliche Unternehmen künftig entsprechend gekennzeichnet werden sollen. Zum anderen wird ein Referenten-Pool zusammengesetzt. Das Referenten-Projekt, das von Dieter Achtnich geleitet wird, sieht vor, dass Networker in Service Clubs, HR- und Kaderforen sowie Verbänden zum Thema «Homosexualität in der Arbeitswelt» berichten. Dabei geht es einerseits um die Vermittlung von Fakten und Informationen, andererseits sollen Erzählungen über persönliche Erfahrungen zu mehr Verständnis für die Anliegen von LGBTI-Arbeitnehmenden führen. Des Weiteren will Network im Rahmen des neuen Projekts «Anlaufstelle» Hilfe im Coming-out-Prozess und bei Diskriminierungen am Arbeitsplatz leisten. Dieses Angebot, das ab Ende 2015 bereitstehen soll, richtet sich nicht nur an Networker, sondern an alle schwulen Arbeitnehmer. Leiter des Projekts ist Rob Lengacher. In Planung befindet sich schliesslich auch das Projekt «Firmengruppen». Damit sollen die Kommunikation zwischen Firmen-LGBTI-Verbänden und Network gefördert und die entsprechenden Gruppierungen bei ihrer betriebsinternen Tätigkeit unterstützt werden. Die Projektleitung steht noch nicht fest.

«Unsägliche Initiative»

Dritter Schwerpunkt im 2015 war die Politik. Hans-Peter Fricker, Leiter der Politischen Kommission, zog eine «gemischte Bilanz». Insbesondere die Tatsache, dass die CVP-Initiative nicht zurückgezogen wurde und nun bereits Ende Februar zur Abstimmung gelangt, stellt die LGBT-Organisationen und ihre politischen Verbündeten laut Fricker vor eine grosse Herausforderung. «Wenn die Initiative angenommen und die Ehe als ausschliessliche Verbindung zwischen Mann und Frau in der Verfassung definiert wird, dann wirft das unsere Emanzipationsbestrebungen weit zurück.» Um das zu verhindern, wurde eigens der Verein «Pro Aequalitate» gegründet, der nun tatkräftig in den Abstimmungskampf einsteigen soll.

Mit Christian Iten und Oliver Fritz wirken im zehnköpfigen Vorstand von «Pro Aequalitate» auch Networker mit. Zudem leistet Network finanzielle Hilfe. «Ein Abstimmungskampf kostet zwischen 500’000 und einer Million Franken», sagte Hans-Peter Fricker. Um das Problem des Fundraisings etwas zu entschärfen und die Sammelaktivitäten starten zu können, werden Pro Aequalitate 20’000 Franken überwiesen. Zusätzliches Geld aus der Networkkasse wird dem Abstimmungsverein dank nicht ausgeschöpften Budgets aus der laufenden Rechnung zufliessen können. Der Vorschlag, einen Grossteil dieser Gelder den Kampagnen gegen die CVP-Initiative zukommen zu lassen, wurde an der Sitzung in Neuchâtel einstimmig angenommen. Zudem werden durch ein Fundraising Spenden von Mitgliedern für die Abstimmungskampfkasse gesammelt. Schliesslich betonten sowohl Hans-Peter Fricker als auch Luzius Sprüngli die Bedeutung dieser bevorstehenden Abstimmung. Gerade die regionalen Aktivitäten seien nun sehr wichtig, sagte Luzius Sprüngli.

Breitgefächerte Themenpalette

Schliesslich zeugten auch die Jahresrückblicke der weiteren Kommissions- sowie der Regionalleiter vom abwechslungsreichen und vielfältigen Vereinsleben von Network und den vielen Anlässen, die 2015 durchgeführt wurden: Seien es zum Beispiel die Businesslunches in Zürich, an denen Gäste wie SVP-Präsident Toni Brunner teilnahmen oder das Networktreffen mit Nationalrat Mathias Reynard in Genf. Seien es der gut besuchte Vortrag von Professor Martin Dannecker zum Thema «Schwule Männer auf Chat- und Datingportalen» in Bern, Network-Soirées in Basel mit Kurzvorträgen zu verschiedenen Themen oder die in allen Regionen durchgeführten Informationsanlässe zur Bedeutung der Europäischen Menschenrechtskonvention für die LGBT-Gemeinde.  Erfreulich waren unter anderem auch der Bericht zum erfolgreichen Start des Lausanner Mentoring-Programms oder der Rückblick auf das Businessforum in Mailand, das im Rahmen der Expo stattfand. Diskutiert wurde dort, wie sich Städte positionieren können, um für LGBT-Talente attraktiv zu werden.

Luzius Sprüngli schaute zufrieden auf das ereignisreiche Jahr zurück, wobei er auch hervorhob, wie wichtig die Zusammenarbeit von Network mit anderen Organisationen sei. «Diese Kooperationen helfen uns, wirklich etwas zu bewegen und erhöhen unsere Sichtbarkeit in der Community.» Und schliesslich betonte er noch einmal die Bedeutung eines erfolgreichen Abstimmungskampfes im Hinblick auf die CVP-Initiative. «Ich bitte alle darum, in den Regionen sämtliche Kräfte zu mobilisieren.» Es sei entscheidend, dass nicht nur LGBT-Personen, sondern auch deren Bekannte und Verwandte ein «Nein» in die Urne legten. «Wir müssen auch unser Umfeld sensibilisieren», sagte der Vereinspräsident, bevor er seine Wertschätzung für die erbrachte Vereinsarbeit ausdrückte: «Ich bin allen sehr dankbar für die Arbeit, die geleistet wird. Es gibt sehr viele Dinge, die super funktionieren und ich freue mich, dies im neuen Jahr fortzusetzen.»

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