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Rück- und Ausblick 1.1.21

Trotz Pandemie: Für die Community war 2020 ein gutes Jahr

Vor Weihnachten richtete Präsident Seiler ein Grusswort an alle Networker. Er blickte zurück und dankte allen für ihr beherztes Engagement in diesem alles andere als einfachen vergangenen Jahr und blickt zuversichtlich ins neue Jahr, das ein Jubiläumsjahr ist: 25 Jahre Network.

Ein seltsames Jahr, das von einem Thema ganz klar dominiert wurde, ist zu Ende gegangen. Das Coronavirus und die globale Pandemie hat das Leben der Menschen weltweit verändert und meist negativ beeinflusst. Doch auch andere Momente und Themen haben uns 2020 begleitet: Die Explosionen im Hafen Beirut oder die Black-Lives-Matter-Bewegung, um nur zwei zu nennen.

Doch für die Schweizer LGBTI-Community und somit auch für Network war 2020 ein sehr wichtiges und erfreuliches Jahr:

  • 63.1 Prozent der Stimmbürger*innen haben für die Erweiterung der Antirassismusstrafnorm gestimmt. Die Erweiterung ergänzt die bestehende Strafnorm um das Kriterium der sexuellen Orientierung. Die Schweizer Stimmbevölkerung bodigte das Referendum der EDU und der JSVP klar und setzte ein klares und deutliches Statement.
  • Die Räte haben die Ehe für alle verabschiedet. Nach über sieben Jahren und endlosen Debatten ist es nun endlich soweit! Wir stehen kurz vor der Ehe für alle. Die EDU hat zwar ein Referendum angezeigt, doch wer weiss, ob es auch zustande kommt..? Die Hoffnung stirbt zuletzt.
  • Viele Menschen haben sowohl bei der Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm wie auch bei der Ehe für alle an vorderster Front gekämpft. All diesen Leuten möchte ich ganz herzlich für ihr nimmermüdes Engagement danken.  Ein grosses Dankeschön geht insbesondere an die grünliberale Nationalrätin Kathrin Bertschy aus Bern, die Ende 2013 mit einer parlamentarischen Initiative die Ehe für alle im Parlament so richtig lanciert hatte. Ein «grand Merci» geht auch an den Walliser Nationalrat Mathias Reynard (SP), der die Erweiterung der Antirassismusstrafnorm auf die sexuelle Orientierung überhaupt erst ins (parlamentarische) Gespräch gebracht hat.

Gutes geschah auch fernab der politischen Tribünen: Ende Januar fand in Zürich die zweite Swiss LGBTI-Label-Vergabe statt und trotz Corona und den entsprechenden Einschränkungen wurden im September in Genf die ersten Labels an Westschweizer Firmen verliehen.

2020 war auch das Jahr, in dem hinter den Kulissen an der Neuausrichtung des ehemaligen Kulturpreises gearbeitet wurde. Die Kommission hat ein überzeugendes Konzept vorgelegt, so dass der neue Network Preis pünktlich zu unserem 25-Jahr-Jubiläum an eine Gruppierung oder Person vergeben werden kann, die sich in herausragender Manier für die LGBTI-Community eingesetzt hat.

Nach einem schwungvollen Start ins 2020 mit den traditionellen Neujahrsapéros und Regionalversammlungen kam mit dem landesweiten Lockdown Mitte März ein jäher Stopp. Doch trotz Corona haben alle Regionen einen meist virtuellen Weg gefunden, das Vereinsleben so aktiv wie möglich zu gestalten und erhalten. Hier war seitens der Regionalleitungen viel Kreativität gefragt. Wir haben uns im Vorstand sehr über dieses Engagement gefreut: Besten Dank an alle!

Doch leider war die Corona-Sache im Sommer noch nicht ausgestanden. Nach vorübergehenden Lockerungen mussten im Spätherbst die Schrauben langsam wieder angezogen werden, und wir durften die diesjährigen sehr beliebten und wichtigen Anlässe zum Jahresende nicht durchführen. Ganz klar: Der Fokus gilt momentan der Solidarität gegenüber unseren Mitmenschen und unserer eigenen Gesundheit. Das Virus wird uns leider noch ein Weilchen begleiten. Bleiben wir geduldig und freuen uns umso mehr auf das Danach, wenn wir das Gesellige und Kameradschaftliche nachholen dürfen und können.

Corona hat auch viele Networker in wirtschaftliche Bedrängnis gebracht. Dazu möchte ich unseren Solidaritätsfonds in Erinnerung rufen. Alle Unbill kann er zwar nicht wettmachen, doch wer unverschuldet in eine wirtschaftlich missliche Lage geriet, kann einen Unterstützungsantrag an den Solidaritätsfonds von Network stellen.

Ja, ein schwieriges Jahr geht zu Ende und was erwartet uns 2021? Hätte ich drei Wünsche offen, so wünschte ich mir, dass die Pandemie ohne noch grössere Schäden und sehr bald zu Ende ginge, dass das Referendum gegen die Ehe für alle gar nicht erst zustande kommt und dass wir gemeinsam ein äusserst aktives und freudiges Networkjahr 2021 samt einem rauschenden 25-Jahre-Network-Fest erleben dürfen.

Trotz aller Widrigkeiten rund um Corona können wir auf ein erfolgreiches Vereinsjahr 2020 zurückblicken und positiv in die Zukunft blicken. Ich danke allen von ganzem Herzen, die unser Vereinsleben aktiv mitgestalten!

Nun bleibt mir nur noch, euch alles Gute und Liebe für ein erfolgreiches 2021 zu wünschen.

Daniel Seiler
Präsident Network

Foto: Jude Beck/Unsplash

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