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Im Fokus 6.3.23

«Der offene Austausch ist heute nötiger denn je»

«Wiedermitglied» Chris Altmikus lernte seinen Mann vor 30 Jahren in Paris kennen. (Bild: zVg)

Für Chris Altmikus spielt der Dialog sowohl beruflich wie auch privat eine zentrale Rolle. Vor Kurzem wurden er und sein Mann in die Regionalgruppe Lausanne aufgenommen.

Chris, du bist ja nicht zum ersten Mal Networker geworden.
Genau, ich war bereits vor einigen Jahren einmal dabei, habe dann aber wegen meiner beruflichen Engagements eine längere Pause eingelegt. Im vergangenen Jahr ist mein Mann wieder auf Network zugegangen und wir haben uns dann beide entschlossen, gemeinsam Mitglieder zu werden. Was bei Network Lausanne besonders gut zu uns passt, ist die Vielfalt der Persönlichkeiten, die Möglichkeiten zum gemeinsamen Austausch und das breitgefächerte kulturelle Angebot.

Kultur führst du unter anderem auf deinem Network-Profil als Hobby auf. An welchen kulturellen Anlässen trifft man dich an?
Kultur ist nicht nur etwas Offizielles. Selbstverständlich gehe ich auch mal gerne ins Museum, Theater oder an Konzerte. Kultur kann jedoch ebenso im Kleinen lebendig werden: wenn man sich mit Freunden trifft, unterwegs ist, reist, sich austauscht, gemeinsam isst und so weiter. In diesem Sinne ist für mich Heimat überall da, wo ich mit lieben Freunden zusammen bin.

Du bezeichnest auch «débat» als dein Hobby, was eher ungewöhnlich ist. Übersetzt heisst das so viel wie «Debatte» – kannst du das erklären?
Vielleicht sollte ich besser von «Dialog» sprechen. Der offene und erkundende Austausch mit anderen ist heute nötiger denn je, um gemeinsam neue Lösungen zu schaffen. Auch über persönliche und nationale Grenzen hinweg. Und das stosse ich auch an, wenn wir mit der Regionalgruppe unterwegs sind. Es geht mir dabei nicht um welterneuerndes Philosophieren, sondern eher pragmatisch um das Finden von neuen Möglichkeiten.

Apropos «nationale Grenzen»: Du hast ja schon in diversen Ländern gelebt und gearbeitet. Vielleicht kannst du kurz deinen Werdegang skizzieren.
Mit 16 ging’s nach Kanada zum Studienaufenthalt, während des Studiums (und immer wieder danach) nach Australien. Schliesslich kam ich nach Paris, wo ich vor 30 Jahren meinen Mann kennengelernt habe. Es folgten verschiedene Stationen in Frankreich, dann Brüssel und schliesslich landeten wir in Lausanne, präziser in Grandvaux. Hier sind wir nun seit beinahe 20 Jahren zu Hause und haben inzwischen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft erhalten.

Haben dich diese Erfahrungen in anderen Kulturen geprägt?
Viele dieser Aufenthalte dauerten von drei oder sechs Monaten bis zu mehreren Jahren. Dabei wollte ich nie als «Tourist» unterwegs sein. Vielmehr habe ich mir jeweils zum Ziel gesetzt, mich in die anderen Kulturkreise zu integrieren. Das hat mich schon nachhaltig geprägt.

Inwiefern?
Vielleicht ist es eine Mischung von Offenheit, Unbefangenheit sowie Urteilsfreiheit, wenn ich anderen Menschen begegne. Und ein kleiner Anteil an beinahe kindlicher Neugierde, Spontaneität und manchmal auch Schalk…

Diese Eigenschaften helfen dir bestimmt auch beruflich weiter. Kannst du uns erklären, was du mit deinem Unternehmen iDeA-Link machst?
Ich bin als Katalysator für Veränderungsprozesse in Organisationen tätig. Es geht vor allem um das menschliche Miteinander in Teams und Unternehmen. Immer wieder stelle ich fest, dass wir auch im beruflichen Umfeld besser miteinander in Beziehung treten könnten und dann auch wesentlich besser zusammenarbeiten. Daher beschäftige ich mich insbesondere mit Fragen der Unternehmenskultur, der psychologischen Sicherheit und dem Aufbau von Hochleistungsteams. Aus Vielfalt Mehrwert zu schöpfen, muss von Teams und Organisationen gelernt werden, denn zunächst erzeugt Vielfalt häufig erst einmal zwischenmenschliche Reibung. Die sollte uns jedoch eher einladen, mehr Interesse füreinander zu zeigen und die Vielfalt von Mitspieler:innen im Team zu komplementären Trümpfen zu machen.

Interview: Silvan Hess

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