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EuroGames & Bern Pride 2.8.23

Die Bundesstadt im queeren Ausnahmezustand

Die inzwischen nasse Delegation von network an der Bern Pride (Bild: network Bern)
Die inzwischen nasse Delegation von network an der Bern Pride (Bild: network Bern)

Die EuroGames und die Bern Pride waren ein voller Erfolg – auch dank zahlreicher engagierter Networker. An der Pride-Demo war der Verein mit einer starken Delegation von 50 Personen vertreten.

Vier Tage lang nahmen mehr als 2’300 Athlet*innen in über 20 Sportarten an den EuroGames in Bern teil. Das Gewinnen stand jedoch nicht im Zentrum: Es ging darum, inklusiven Sport zu erleben und Menschen aus der ganzen Welt zusammenzubringen. Am letzten Tag dieser Grossveranstaltung fand zudem die Bern Pride mit einem bunten Fest auf dem Bundesplatz statt.

Networker mit Schlüsselfunktionen
Die Veranstalter*innen ziehen eine durchwegs positive Bilanz. Beteiligt an dieser organisatorischen Meisterleistung waren auch zahlreiche Networker: Andy Künzler koordinierte die Volunteers, Paddy Käser war mitverantwortlich für die Programmation der Rahmenveranstaltungen, André Wälti sowie Claude Guelbert waren für das Outreach-Programm zuständig und Nik Eugster fungierte als Kommunikationsverantwortlicher. Dazu kommen natürlich noch zahlreiche Networker, die als freiwillige Helfer diese Grossanlässe ermöglicht haben.

«Mein persönliches Highlight war definitiv das Pride-Fest auf dem Bundesplatz. Trotz Regen 10’000 Menschen – einfach genial», sagt Paddy Käser. «Auch die Opening Ceremony auf dem Bundesplatz war emotional und politisch.»

Starke network-Vertretung
network waren der gigantische Multisport-Anlass, die Pride, die Übergabe des network-Preises und die Vergabe des Swiss LGBTI-Labels offenbar noch nicht genug: Mitten im queeren Trubel der Bundesstadt hielt der Verein am Samstag, dem Tag der Pride, eine Erweiterte Vorstandssitzung ab! Doch dies hatte auch einen grossen Vorteil: «Viele der Networker, die aus allen Regionen der Schweiz angereist waren, liefen bei dieser Gelegenheit auch gleich bei der Demo mit», sagt Markus Dinhobl. Er hatte den Auftritt von network an der Bern Pride organisiert und durfte sich schliesslich über eine sehr starke Delegation von rund 50 Personen freuen.

Zudem waren noch weitere Mitglieder in anderen Gruppen unterwegs. Henry Hohmann etwa marschierte als TGNS-Gründungsmitglied wie an jeder Pride mit dem Transgender Network. Dominik Winter wiederum führte als Präsident die QueerOfficers an und Dyami Häfliger als Co-Präsident das Netzwerk queer GLP.

Zwei Wermutstropfen
Vom Wankdorf Stadion ging es runter zur Nydeggbrücke und dann weiter bis zum Bundesplatz. «Wir waren recht weit hinten und sahen die Vordersten des Zuges schon die Aare überqueren, während wir erst oben auf den Aargauerstalden eingebogen waren – das war schon ein sehr eindrücklicher Anblick», sagt Markus. Gemäss Veranstalter*innen waren es über 10’000 Menschen, die teilgenommen haben.

Markus lobt die Organisation und die tolle Atmosphäre. Ein Wermutstropfen waren allerdings die zahlreichen Wassertropfen vom Berner Himmel. In der zweiten Hälfte habe das Wetter nicht mehr mitgemacht, was schade für das Programm auf dem Bundesplatz gewesen sei. Dort gab es Reden, Performances, Konzerte und die Abschlusszeremonie der EuroGames. Bis vors Bundeshaus habe es allerdings dann nur gut die Hälfte der Gruppe geschafft, so Markus. Die weniger wasserfesten Networker seien wortwörtlich auf der Strecke geblieben und mussten vor dem Regen Schutz suchen.

Die Stadt Bern hatte den Doppel-Anlass tatkräftig unterstützt und die Hauptachsen der Altstadt mit den verschiedenen queeren Fahnen beflaggt. «Leider wurde dieses Engagement in den sozialen Medien von zahlreichen Personen diffamiert. Auch die Leitung der Jungen SVP fühlte sich bemüssigt, einen menschenverachtenden Kommentar abzugeben. Somit wäre leider einmal mehr bewiesen, dass wir auch in der Schweiz noch ein gutes Stück Arbeit vor uns haben.»

Text: Silvan Hess

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