Den Tränen nah
Wie so viele Schwinger strahlt auch Curdin eine schier unerschütterliche Ruhe aus. Doch während seiner berührenden Dankesrede kämpfte der Bündner kurz mit seinen Emotionen – was ihm von den Anwesenden viel aufmunternden Applaus einbrachte.
Es sei eine grosse Ehre, doch auch viele andere Menschen hätten es verdient, diesen Preis zu gewinnen. Alle, die sich nicht verstecken, stolz und offen ihre Sexualität und/oder ihre Geschlechtsidentität leben – sei es im Arbeitsalltag, im Sportverein oder in der Verwandtschaft – würden einen wichtigen Beitrag für eine tolerantere Gesellschaft leisten.
«Es ist so bedeutend, dass wir uns nicht verstecken und uns nicht schämen, zu sein, wer wir sind», sagte Curdin, der für die EuroGames als sportlicher Botschafter unterwegs war. Er wisse auch, dass es nicht für jeden Menschen möglich sei, sich zu outen. Umso entscheidender sei es, dass sich die Geouteten engagieren und sich einsetzen. «Ich bin dankbar, Teil einer so bunten und schönen Community zu sein.»
André Burri wollte am Ende noch wissen, was Curdin denn nun mit den 10’000 Franken Preisgeld anstellen werde. Der gelernte Agronom ist hier ganz pragmatisch: Es kommt erst mal aufs Bankkonto. Danach werde er es einsetzen, um noch einige Jahre sportlich vorne mitmischen zu können.
Gerührtes Publikum
Networker Adrian Reber, Mitorganisator der Preisverleihung, ist mit dem Anlass restlos zufrieden: «Die Verleihung war schön und stimmig. Die Rede von Curdin war äusserst emotional, alle im Publikum waren sehr gerührt.»
Ein grosses Merci gehe an die Redner André Burri und Frank Preuss sowie natürlich an Curdin selbst. Zudem bedankt sich Adrian für den Support der EuroGames, mit denen die Zusammenarbeit «tipptopp geklappt» habe. Nicht zuletzt gelte es noch Networker Rolf Stürm dankend zu erwähnen, welcher der Preisverleihung ein köstliches veganes Buffet sponserte.
Hier gibt’s das Video der Rede von Preisträger Curdin Orlik!
Text: Silvan Hess