Jaime Coghi Arias kam vor 21 Jahren von Costa Rica nach Genf. Seit 2011 ist er Mitglied von Network und seit Mitte Jahr ist er Leiter der Regionalgruppe Genf. Zeit, ihn näher kennenzulernen.
Jaime, seit wann und warum bist du Networkmitglied?
Ich bin 2011 zu Network gestossen. In erster Linie geht es mir darum, meinen Bekannten- und Freundeskreis zu vergrössern und zu pflegen und sich dabei für die Anliegen der Community einzusetzen. Meinen ersten Kontakt zu Network hatte ich bereits zirka 2005, aber damals war es für einen Beitritt einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt.
Diesen Sommer wurdest du zum Präsidenten der Regionalgruppe Genf gewählt. Was gefällt dir besonders gut an dieser Aufgabe und was gefällt dir daran weniger?
Ich schätze den Kontakt zu den Mitgliedern und den Interessenten sehr. Darüber hinaus komme ich als Präsident öfters mit den Kollegen aus den anderen Regionen in Kontakt, was ich ebenfalls sehr bereichernd finde. Ich mag diese «nationale Idee» bei Network; dass man als landesweit tätiger Verein viel mehr erreichen kann. Was ich halt weniger mag, ist der Zeitaufwand, der dieses Amt mit sich führt. Apéros und Nachtessen organisieren und so weiter. Mein Arbeitsalltag ist in der Regel sehr streng, so dass ich diese Networkarbeiten meist am Wochenende erledigen muss.
Wie viele Mitglieder und wie viele Interessenten seid ihr?
Zurzeit zählen wir 16 Mitglieder und sieben Interessenten.
Was steht in Genf nächstens so auf der Agenda?
Der Plan für 2019 ist noch nicht ganz fertig. Sicher treffen wir uns als nächstes am 18. Dezember im Hotel Angleterre zum traditionellen Weihnachtsessen. Ende Januar wird’s wahrscheinlich eine Führung durch die «Art and Design»-Ausstellung und am 17. Mai einen Anlass rund um die instand gestellte Tafel geben, die an den Tod von Bartholomé Tecia erinnert. Weil er schwul war, wurde der Student 1566 in der Rhône ertränkt. Auf die Initiative von Network wurde 2013 eine entsprechende Gedenktafel eingeweiht.
Im Sommer wird die Pride Romandie in Genf stattfinden. Sicherlich wird es diesbezüglich auch Aktivitäten von Network geben, was genau, kann ich jetzt noch nicht sagen.
Rückblickend, was waren für dich die schönsten oder eindrücklichsten Momente bei Network?
(lacht) Ach, da gab es viele schöne Momente. Immer wieder gut gefallen mir die Momente des Austauschs mit den Mitgliedern auch aus den anderen Regionen.
Was magst du?
Ich bin ein Opernfan und unternehme auch schon Städtereisen, um eine bestimmte Oper zu sehen. Meine Lieblingsoper ist «Norma» von Vincenzo Bellini. Ich bin eher der klassische Opern- und Musik-Typ: Allerdings gefallen mir die Werke des eher zeitgenössischeren Briten Benjamin Britten ebenfalls sehr gut. Und Salsa.
Im Sommer schwimme ich auch gerne im See, wandere gerne in die Alpen oder koche auch gerne. Ganz allgemein mag ich es, zu Hause sein.
Und was magst du nicht?
Die Dunkelheit im Winter, Haushalt machen, Risikosportarten, das stresst mich. Und was ich überhaupt nicht mag, ist Reggaeton. Dieses lateinamerikanische Musikgemisch aus Reggae, Hip-Hop und Merengue nervt mich mit seinen frauenfeindlichen und homophoben Texten.
An was denkst du spontan, wenn du die Worte «Costa Rica» hörst?
(lacht) Ans Paradies! Nein, im Ernst: meine Heimatstadt in Costa Rica heisst Paraíso. Ich mag da die Natur und die Ruhe und natürlich Costa Ricas schönen Strände.
Beende den Satz: Wenn ich König der Schweiz wäre, würde ich…
…Republikaner werden!
Interview: Michel Bossart