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Homoerotische Kunst 2.12.16

Homoerotischer Paradiesentwurf gefährdet

Das Rundbild «Klarwelt der Seligen» des Künstlers Elisàr von Kupffer gilt als einer der wichtigsten Paradiesentwürfe des 20. Jahrhunderts. Nun muss es dringend restauriert werden.

«Das malerische Werk von Elisàr von Kupffer ist ein frühes Zeugnis von offener homoerotischer Darstellung», sagt Networker Thomas Voelkin. Er ist Mitglied des Vereins «Pro Elisarion», der sich für die Erhaltung des künstlerischen Nachlasses von Elisàr von Kupffer einsetzt. Dieser wurde in Estland geboren und war nicht nur Maler, Dichter und Schriftsteller, sondern auch Religionsgründer. Am Anfang des 20. Jahrhunderts rief er die religiöse Bewegung des Klarismus ins Leben – eine Strömung, die unter anderem gesellschaftliche Reformen bezüglich der Rechte von Frauen und Homosexuellen forderte.

Hauptwerk im Tessin
Nach Studienjahren in Russland und Deutschland lebte von Kupffer längere Zeit in Italien. Zusammen mit seinem Partner, dem Philosophen Eduard von Mayer, zog er 1915 nach Muralto im Kanton Tessin, später nach Minusio. Dort schuf von Kupffer sein Hauptwerk, das Rundbild «Klarwelt der Seligen» – ein homoerotischer Paradiesentwurf, der in einem Zyklus wechselnder Jahreszeiten 84 unbekleidete Gestalten mit angedeuteten Aureolen darstellt. Heute ist das Rundgemälde in einem Holzpavillon auf dem Monte Verità ausgestellt und bedarf dringend der Restaurierung. Vor allem Feuchtigkeit sowie eine unsachgemässe Temperierung haben dem Kunstwerk zugesetzt.

Zeichen der Akzeptanz
«Die Erhaltung dieses Rundbildes setzt ein starkes Zeichen für die Akzeptanz von Lebensformen ausserhalb der üblichen gesellschaftlichen Norm», erklärt Thomas Voelkin. «Es wird bald seine Wiedergeburt erleben, sofern genügend Mittel für die Instandsetzung zusammenkommen.»

Wer einen Beitrag zum Erhalt der «Klarwelt der Seligen» leisten möchte, kann unter www.rundbild.ch eine Spende entrichten. Eine ausführliche Beschreibung von Elisàr von Kupffers Leben und künstlerischem Wirken kann beim untenstehenden PDF-Link heruntergeladen werden.

Text: Markus Stehle

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