fbpx Aller au contenu principal

Kulturreise 5.11.17

London, wie es nicht jeder kennt

Am Donnerstag
Am Donnerstag

Die Kulturreise führte dieses Jahr nach London. Sie wurde von Louis Schlumberger organisiert. Er setzte die Schwerpunkte bei Kunst und Clubs. Ein guter Mix und eine gute Gelegenheit, London von einer anderen Seite kennenzulernen.

Am Donnerstag, 5. Oktober, machte sich ein gutes Dutzend Networker auf, London kulturell zu entdecken. Louis Schlumberger, Mitglieder der Kulturkommission, hat die diesjährige Kulturreise in die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs organisiert. Nach Paris (2013) und Rom (2014), war es dies die dritte Network-Reise ihrer Art. «Angemeldet hatten sich ursprünglich über 20 Personen», sagt Louis, «aber aus verschiedenen, zum Teil familiären Gründen, waren wir letztendlich ein kleineres Grüppchen.»

Louis hat die Reise unter dem Titel «London inside» auf die Beine gestellt. Er, der in dieser Stadt ein Teil seiner Ausbildungen absolvierte, wollte den Schweizer Networkern London zeigen, wie man es sonst nicht zu sehen kriegt. So nutzte er seine privaten Kontakte und verschaffte der Gruppe Zugang zu Clubs und Galerien, die ein «gewöhnlicher» Tourist nie zu sehen bekommt. Am ersten Tag zum Beispiel besuchten sie den Künstler Djordje Ozbolt in seinem Londoner Atelier. Durch die Galerie Hauser&Wirth, wo der Serbe ausstellt, erhielten sie eine fachkundige Führung. Am zweiten Tag gab es eine Besichtigung durch Experten des Sotheby’s Institutes im Schloss Wrotham Park, das die Besitzer grundsätzlich nur für Hochzeiten einem breiteren Publikum öffnen. Am dritten Tag stand dann eine Privatführung (inklusive Auktion) bei Christie’s auf dem Programm und zum Abschluss am Sonntag eine bei Frieze Masters.

Doch dies war nur ein Teil der Kultur – für den anderen hat sich Louis etwas Spezielles ausgedacht: Jeden Tag besuchten die Networker einen anderen, typischen Londoner Club. «Der Brooks Club am zweiten Tag war ein Club der alten Schule», erklärt Louis. Ein Club also, den es so auch schon vor 100 Jahren gegeben hat. Ganz im Gegensatz zum Chelsea Arts Club, wo sich vorwiegend Künstler treffen oder zum Royal Automobile Club, wo in «einem palastähnlichen Bau mit Schwimmbad und ausgestelltem Ferrari», wie Louis sagt, man auch einen Eindruck des neuen, geldgetriebenen Londons gewinnen konnte. Obwohl er London bestens kenne, meint er, sei er diesmal etwas erstaunt über die Stadt gewesen. Sie erinnerte ihn an eine Art westliches Dubai, wo in erster Linie das Geld regiere. «Während es früher die Klassengesellschaft gegeben hat, ist es heute das Geld, das die Leute klassifiziert», erklärt er seinen Eindruck. In den Clubs äussere sich das zum Beispiel in den verschieden gewichteten Arten von Mitgliedschaften: Silber, Gold, Platinum, Schwarz und so weiter. Gegen oben gäbe es kaum mehr Limits, so seine Einschätzung.

Wo die nächste Kulturreise voraussichtlich im Jahr 2019 hingeht, ist noch nicht bekannt: Vielleicht Berlin, Madrid oder Istanbul?

Text: Michel Bossart

Newsletter-Anmeldung