Aller au contenu principal

Businesslunch 8.9.17

Sechs Fragen an Marco Fritsche

Marco Fritsche ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten TV-Moderatoren der Schweiz. Am 21. September ist der 41-jährige Appenzeller zu Gast am Businesslunch der Regionalgruppe Zürich.

Marco, im Juli hast du an der Pink Ribbon-Wanderung teilgenommen, um damit auf das Thema Brustkrebs aufmerksam zu machen. Wie wichtig ist es dir, dich karitativ einzusetzen?
Wer vom Leben einiges oder viel bekommen hat, sollte sich meiner Meinung nach auch darum bemühen, etwas zurück- oder mindestens weiterzugeben. Daher meine – kritisch ausgewählten – Engagements wie jenes für Pink Ribbon in diesem Jahr. Schon seit längerem und auch zukünftig engagiere ich mich für den «Bus der Hoffnung» in Rio, die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi oder den «Kitchen Battle» von Cuisine sans frontières.

Du moderierst derzeit die 13. Staffel von «Bauer, ledig, sucht … » – eine Show, die deinen Bekanntheitsgrad gefestigt hat und für ein sicheres Einkommen sorgt. Hast du schon berufliche Pläne oder Ideen für eine allfällige Zeit nach «BLS»?
Ja und nein, um für einmal in guter Politiker-Manier zu antworten. Natürlich mache ich mir Gedanken über «die Zeit danach». Wenn es allerdings bei BLS weiterhin so gut läuft in Sachen Quoten, dann muss ich mich bemühen, nicht vor dem Ende der Sendereihe schon in Pension gehen zu müssen oder zu wollen.

Stört es dich manchmal, dass man dich kennt, wenn du als Privatperson in der Öffentlichkeit unterwegs bist?
Ich bin in diesen – sehr dezenten – Bekanntheitsgrad ja über Jahre «hineingewachsen». Und als Kind vom Lande bin ich es mich auch seit jeher gewohnt, dass man mich – und sich im Allgemeinen – kennt. Wenn, dann ist es höchstens mühsam für mein Umfeld, das sich je nachdem die zwei, drei klassischen Fragen und Antworten zum wiederholten Male anhören muss. Frag dazu doch bitte meinen leidgeprüften Mann (lacht).

Wenn du auf dein bisheriges Leben zurückblickst: Worauf bist du stolz?
Dass ich nicht jede Chance, die sich mir geboten hat, vertan habe. Und dass die Menschen, die ich Freunde nenne, mich schon seit Jahrzehnten begleiten – und ja, auch ertragen.

Am 21. September bist du Gast am Businesslunch von Network. Wie nimmst du den Verein wahr?
Nach der klassischen Jugend im Turnverein Appenzell und über zehn Jahren in der Musikgesellschaft Harmonie Appenzell bin ich etwas «vereinsgeschädigt». Aber die Chance, mal ins Network hinein zu schauen, ohne Mitglied zu sein, betrachte ich vorfreudig als grosses Privileg.

Die Networker leben als schwule Führungskräfte einen offenen und selbstverständlichen Umgang mit ihrer Homosexualität. Du selbst bist seit Jahren öffentlich geoutet. Bist du deswegen beruflich je benachteiligt worden?
Davon hätte ich zumindest nie wirklich etwas gemerkt. Oder sagen wir es so: Mit meiner Art und meinem Erscheinen gab und gibt es wohl Auffälligeres, das jemandem missfallen könnte, als meine Homosexualität.

Text: Markus Stehle
Bild: Sean White

Newsletter-Anmeldung