Aller au contenu principal

network und DEI
 20.10.25

Staf­fel­über­gabe im Vor­stand des Swiss LGBTI-Labels

Bernd Krajnik
Bernd Krajnik and der Vergabe des Swiss LGBTI-Labels 2025 in Kloten (Foto: Swiss LGBTI-Label)

Nach drei Jahren intensiver Aufbauarbeit gibt Bernd Krajnik die Co-Leitung des Swiss LGBTI-Labels weiter. Im Interview erzählt er, wie sich das Label entwickelt hat – und was jetzt ansteht.

Bernd Krajnik gibt nach drei Jahren engagierter Tätigkeit als Co-Präsident und Vorstandsmitglied des Swiss LGBTI-Labels die Verantwortung weiter. Der Zürcher Networker leitete zusammen mit Theres Bachofen vom WyberNet seit August 2022 das Core-Team der Non-Profit-Organisation. Damals traten sie die Nachfolge von Moreno della Picca an.

Wir haben mit Bernd über seine Zeit im Label-Vorstand gesprochen.

Bernd, wie hat sich das Swiss LGBTI-Label in den letzten drei Jahren weiterentwickelt?
Uns ist es gelungen, ein Angebot zu etablieren, das Unternehmen und Organisationen dabei unterstützt, die Qualität ihrer Massnahmen zur Inklusion von LGBTI+-Mitarbeitenden sichtbar zu machen. Gleichzeitig haben wir einen Raum für den kontinuierlichen Austausch geschaffen. Dabei greifen wir regelmässig Themen auf, die aktuell und relevant sind: von gendergerechter Sprache über Fragen rund um Trans* bis hin zu politischen Entwicklungen wie dem Rechtsruck in den USA und deren möglichen Auswirkungen auf die Schweiz.

Gibt es etwas, worauf du besonders stolz bist?
Dass wir uns als professioneller Partner etabliert haben, der die Interessen unserer Community mit jenen der Unternehmen und Organisationen zusammenbringt.

Du erwähntest die USA: Ist der von der US-Regierung ausgelöste «DEI-Backlash» in der Schweiz spürbar? Glaubst du, dass er nachhaltigen Schaden anrichten könnte?
In der Schweiz spüren wir bislang kaum konkrete Auswirkungen. Die ausgezeichneten Unternehmen und Organisationen setzen ihre Arbeit konsequent fort. Was die langfristigen Folgen sein werden, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Ich gehe jedoch davon aus, dass wir neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen vor allem im Blick behalten müssen, wie sich das gesellschaftliche Miteinander verändert. Ob ein nachhaltiger Schaden entsteht, hängt wesentlich davon ab, wie wir diesen Dialog führen und welche Priorität Unternehmen Diversity- und Inklusionsthemen langfristig einräumen.

Vor welchen Herausforderungen steht das Label aktuell?
Ich würde weniger von «Herausforderungen» sprechen, sondern vielmehr von einer neuen Entwicklungsphase. In den vergangenen Jahren haben wir sehr viel erreicht: Wir haben ein neues, nachhaltiges Preismodell etabliert, das dem Wert einer Auszeichnung mit dem Label entspricht und zugleich die Kosten unserer wissenschaftlichen Partner trägt. Wir haben ausserdem das organisatorische Setup weiterentwickelt und das Label bei grossen Unternehmen erfolgreich etabliert – also bei den zentralen Playern des Schweizer Arbeitsmarkts. Damit haben wir einen wichtigen Meilenstein gesetzt und einen Benchmark geschaffen.

Was sind nun die nächsten Schritte für das Swiss LGBTI-Label?
Diese Basis zu nutzen und das Label noch stärker für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv und zugänglich zu machen. KMU sind bereits Teil unseres Portfolios, bilden aber bisher nicht die Mehrheit. Parallel dazu geht es darum, die Organisation auf die nächste Wachstumsstufe vorzubereiten. Wenn wir mit heute rund 80 ausgezeichneten Unternehmen weiterwachsen wollen, braucht es ein professionelles Zusammenspiel von Menschen, Prozessen und Plattformen. Digitalisierung, Automatisierung und gezielte Investitionen in Systeme sind hier die Schlüssel. So kann der Verein die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre fortsetzen und nachhaltig ausbauen.

Von network sind neu Raphael Hadad und Hansruedi Zellweger im Vorstand. Zudem kandidiert Frank Preuss für das Co-Präsidium. Seitens WyberNet verstärkt Sandra Fritzsche das Team; Theres Bachofen und Cordula Niklaus bleiben dem Swiss LGBTI-Label erhalten. Die genaue Rollenverteilung innerhalb des Vorstands ist derzeit noch nicht festgelegt.

Newsletter-Anmeldung