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Besuch der Fondation Beyeler 10.11.22

Abends im Museum: Die Evolution des Piet Mondrian

Fokussiert ohne Ablenkung: die Networker in der Fondation Beyeler. (Bild: Michael Steuerwald)
Fokussiert ohne Ablenkung: die Networker in der Fondation Beyeler. (Bild: Michael Steuerwald)

Am Abend des 3. Oktobers öffnete die Fondation Beyeler in Basel exklusiv für Network  nochmals ihre Pforten. Zu sehen gab es die Werke des wandlungsfähigen niederländischen Malers Piet Mondrian.

In der Filmkomödie «Nachts im Museum» erwachen jeweils nach der allabendlichen Schliessung sämtliche Museumsexponate zum Leben. Solch ein Spektakel gibt es zwar nur in Hollywood-Streifen, doch auch im richtigen Leben, habe der Besuch eines Museums ausserhalb der Öffnungszeiten seinen Reiz. Das findet zumindest der Basler Regionalleiter Michael Steuerwald. «Man ist viel fokussierter und lässt sich nicht von anderen Besucher:innen ablenken», sagt er.

Führung mit viel Begeisterung
Michael freute sich deshalb besonders, dass die Fondation Beyeler Anfang Oktober exklusiv für die 18-köpfige Gruppe von Network abends nochmals ihre Pforten öffnete. Es war bereits der dritte Besuch der Basler Regionalgruppe im renommierten Kunstmuseum: Nach Picasso und Hopper stand diesmal eine private Führung durch die Ausstellung «Mondrian Evolution» mit Werken des niederländischen Malers Piet Mondrian (1872-1944) auf dem Programm.

Es sei immer wieder beeindruckend, wie die Fondation Beyeler Exponate rund um den Globus aufspüre und damit eine kohärente und logisch aufgebaute Ausstellung arrangiere. Auch für den Museumsführer, der mit viel Leidenschaft und Begeisterung gesprochen habe, findet Michael ausschliesslich lobende Worte.

Weg zur Abstraktion
Michael kannte bisher vor allem Mondrians abstrakte Seite, für die der Künstler besonders berühmt ist. «Regalbilder» nennt Michael die Werke und entschuldigt sich für den etwas abschätzig klingenden Begriff. Doch tatsächlich erinnern die ausschliesslich aus Farbflächen und horizontalen sowie vertikalen Linien aufgebauten Bilder an besagtes Möbelstück. Mondrian begründete diese Stilrichtung 1920 in einem Essay und gab ihr den Namen «Neoplastizismus».

Aber Mondrian hat eine weitaus weniger abstrakte Vergangenheit. Er absolvierte eine formelle Kunstausbildung, arbeitete im Stile der alten holländischen Maler. Dann liess er sich vom Impressionismus inspirieren; Einflüsse von van Gogh wurden sichtbar. 1911 reiste er nach Paris, wo er sich dem Kubismus zuwandte und damit einen grossen Schritt Richtung Abstraktion machte. Die «Regalbilder» waren dann quasi der Höhepunkt dieser Entwicklung. 

Windmühlen, Silos und Bäume
«Nicht auszudenken, welche Werke dieser Künstler der Nachwelt noch geschenkt hätte, wäre er nicht so früh an einer Lungenentzündung verstorben», sagt Michael. Dass Mondrian Raucher gewesen sei, habe ihm das Leben verkürzt – hier spricht nicht nur der Kunstliebhaber, sondern auch der Arzt aus Michael.

In der Ausstellung «Mondrian Evolution» konnte die Gruppe diese erstaunliche Reise durch die unterschiedlichsten Stile hindurch genau beobachten. Die Räume waren den einzelnen Phasen zugeteilt, schufen aber auch thematische Bezüge. Windmühlen, Silos und Bäume sind Motive, die bei Mondrian immer wieder auftauchen. So fand Michael sein Lieblingsbild der Ausstellung «Der rote Baum» auch in dekonstruierter Form im abstrakten Gemälde «Komposition mit Rot, Gelb, Blau und Schwarz» wieder.

Neuer Vorstand übernimmt
Michael hat ausserdem noch eine Mitteilung, die seine Arbeit in der Regionalgruppe Basel betrifft: Nach vier Jahren machen nämlich er und sein Vorstandsteam an der Regionalversammlung vom 13. Februar Schluss. Die Nachfolge ist mittlerweile geregelt. Es sei an der Zeit, dass neue Leute mit viel Gestaltungsfreiheit ihre eigenen Ideen umsetzen. Der Regionalleiter in spe habe sein Team bereits zusammengestellt und werde alles zu gegebener Zeit kommunizieren.

Michaels Geheimtipp für die Suche nach einem Nachfolger: stets zu zeigen, wie viel Spass das Amt mache. Sich offen für seine Arbeit und die Anlässe zu begeistern, sei ihm nicht schwergefallen. Die Mondrian-Ausstellung sei ein gutes Beispiel für die Vorzüge des Vereins: «Einfach eine gemeinsame Führung mit tollen Menschen, ohne einen Vortrag oder anderen langweiligen Verpflichtungen – das gibt es so in keinem Kunstklub und auch nicht im Berufsleben», sagt Michael. «Das gibt es nur bei Network!»

Text: Silvan Hess

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