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Neue Label-Betreuung 13.9.22

Das Swiss LGBTI-Label soll ein festes Fundament erhalten

Die neue Doppelspitze: Theres Bachofen und Bernd Krajnik. (Bild: zvg)
Die neue Doppelspitze: Theres Bachofen und Bernd Krajnik. (Bild: zvg)

Bernd Krajnik von Network und Theres Bachofen vom WyberNet leiten seit 9. August 2022 das Core-Team des Swiss LGBTI-Labels. Wir sprachen mit ihnen über ihre Motivation und ihre Pläne.

Gleich zwei Personen treten die Nachfolge von Networker Moreno della Picca als Core-Team-Leiter des Swiss LGBTI-Labels an. Einerseits ist dies Theres Bachofen vom WyberNet, andererseits Bernd Krajnik von Network. Diese Doppelspitze unterstreicht das Bestreben, beide Träger-Organisationen gemeinsam und gleichberechtigt in die Label-Betreuung einzubinden.

Theres war ganz zu Beginn dabei, als das LGBTI-Label nicht viel mehr als eine Idee war. Seit letztem Jahr ist sie nun Teil des Core-Teams. Bernd wiederum ist neu beim Label. Allerdings war er als Mitarbeiter bei der Ernst & Young AG massgeblich daran beteiligt, dass sich das Unternehmen für das LGBTI-Label beworben hatte.

Theres und Bernd, was hat das Swiss LGBTI-Label eurem Vorgänger Moreno della Picca zu verdanken?
Theres: Moreno hat ein grosses Netzwerk und eine aktive Art, auf Menschen und Unternehmen zuzugehen. Ausserdem hat er es geschafft, all die Jahre bei allen Beteiligten die Motivation aufrechtzuerhalten. Das gesamte Core-Team hat wirklich tolle Arbeit geleistet.
Bernd: Man könnte sagen, Moreno war die treibende Kraft, welche die Label-Idee zum Leben erweckt hat. Wir sind froh, dass er dem Label in anderer Funktion erhalten bleibt.

Was war eure Motivation, Morenos Amt zu übernehmen?
Bernd: Die Beschäftigung mit dem Thema LGBTI in der Arbeitswelt ist eine wichtige und gute Sache. Ich habe selbst erlebt, dass sie die Kultur in einem Unternehmen tatsächlich verändert. Mich motiviert deshalb die Möglichkeit, das Label bekannter zu machen und noch viele weitere Organisationen auszeichnen zu dürfen.
Theres: Ich möchte aufzeigen, dass es in der Arbeitswelt – selbst, wenn schon einiges getan wurde – noch immer viel Handlungsbedarf bei der innerbetrieblichen Gleichberechtigung von LGBTI-Personen gibt. Letztlich geht es uns in erster Linie um das Wohl der Mitarbeitenden.

Wie könnte es gelingen, vermehrt auch KMUs fürs LGBTI-Label zu gewinnen?
Bernd: Da gibt es verschiedene Ideen. Am sinnvollsten erachte ich es, das Label in den Branchenverbänden bekannter zu machen. Die Zusammenarbeit mit Rotary Clubs oder ähnlichen Netzwerken böte sich ebenfalls an; hier gibt es jedoch auch viele Selbständige, die ja nicht unbedingt zu unserer Zielgruppe gehören. Entscheidend ist jedenfalls, Multiplikatoren zu finden. Eine direkte Kontaktaufnahme ist wichtig, es bringt nicht viel, tausend Unternehmen per Sammelinformation anzugehen.

Ist es eigentlich für kleinere Unternehmen grundsätzlich schwieriger, das Label zu erhalten, da sie für diese Aufgabe nicht über die Ressourcen eines Grosskonzerns verfügen?
Theres: Nein, denn der Fragebogen ist kleineren Firmen angepasst. Tatsächlich ist es sogar eher einfacher, denn in den KMUs wird oft das getan, was die Chefin oder der Chef sagt. In einem Grosskonzern hingegen müssen eine ganze Reihe von Seniormanager:innen überzeugt werden…

Was sind eure nächsten Ziele für das Label?
Bernd: Wir müssen unser Fundament zementieren. Damit meine ich das Finden der richtigen rechtlichen Strukturen, die bisher nicht unbedingt notwendig waren. Sollen wir etwa zu einem eigenen Verein werden? Das gilt es zu klären. Der zweite Schwerpunkt wird das Bilden eines Netzwerks sein, zu dem die zertifizierten Organisationen gehören. Bisher war es so, dass wir das Zertifikat übergaben und erst wieder drei Jahre später für die Erneuerung engeren Kontakt hatten. Neu wollen wir die Unternehmen zusammenbringen und ihr Know-how sammeln. Durch den Austausch mit anderen Unternehmen und dem gegenseitigen Teilen von Massnahmen innerhalb dieser Gruppe entsteht ein Mehrwert für alle Beteiligten, vor allem für die Mitarbeitenden.

Wie lauten die nächsten Label-Termine?
Theres: Die Anmeldung ist für die aktuelle Runde noch bis zum 15. Oktober möglich. Im November findet die Auswertung statt und Anfang Jahr wird über die Vergabe entschieden. Die Übergabe findet dann im Juni 2023 während der Pride Week in Bern statt.

Das Swiss LGBTI-Label sucht Verstärkung! Du kannst das Team entweder mit punktueller Mitarbeit (zum Beispiel an den Events) oder aber in einer festen Funktion unterstützen. So sucht das Core-Team etwa noch jemanden für die Kommunikationsstrategie der nächsten zwei Jahre. Interessenten können sich bei Bernd Krajnik melden (bernd.krajnik@gmx.net).

Text: Silvan Hess

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