In der Serie «Im Fokus» sprechen die Regionalleiter über ihre jeweilige Sektion. Nach Steve (Ostschweiz) Thomas (Basel) und Joseph (Zürich) ist nun Christian Wipfli aus Genf an der Reihe.
Christian, seit wann gibt es die Regionalgruppe Genf?
Die Genfer Gruppe wurde von Yves De Matteis, Roger Gaberell, Etienne Francey und Helmut Eichinger gegründet. Sie haben das Projekt losgetreten und wurden dabei schon bald von Miguel Limpo unterstützt. Damals war ich noch nicht dabei. Ich bin 2015 dazugestossen und bereits ein Jahr später hat man mir die Zügel in die Hand gegeben. Genf ist die zweitjüngste Regionalgruppe, darum haben wir leider noch nicht so viele Mitglieder. Das hat die Gruppe aber nicht daran gehindert, sich mit guten Projekten und einem sehr guten Netzwerk in der Wirtschaftswelt und der Regionalpolitik zu profilieren. Ich denke, dass die Gruppe einen guten Eindruck auf die Generalversammlung 2014 gemacht hat, als der Genfer Jet d’Eau rosarot beleuchtet wurde.
Wie viele Mitglieder seid ihr denn?
Wir sind knapp zwanzig Mitglieder und ungefähr zehn Interessenten. Wenn wir dreissig aktive Mitglieder hätten, wäre das sehr schön. Es wäre auch sinnvoll, wenn die Arbeitsgruppen und Verantwortlichkeiten auf mehrere Menschen verteilt wären.
Organisiert ihr regelmässige Anlässe?
Zweimal im Monat organisieren wir einen Apéro. Wir gehen jedes Mal irgendwo anders hin, auch um neue Orte zu entdecken. An diese Termine hängen wir meist noch etwas Besonderes – zum Beispiel etwas Kulturelles – an.
Welches sind die nächsten Anlässe oder Aktivitäten auf dem Programm?
Im Dezember hatten wir ein Weihnachtsessen und im Januar werden es zwei klassische Apéros werden. Im Februar packen wir dann unser umfangreiches Jahresprogramm an: An der Regionalversammlung lancieren wir ein kleines Spiel, das uns erlaubt, neue Ideen zu generieren. Letztendlich müssen wir die Vorschläge dann nur noch in die Jahresplanung einfügen (lacht).
Wenn du zurückschaust, welches waren die eindrücklichsten Momente bei Network?
Das sind zweifelsohne die Generalversammlungen. Bei einer so vielen Mitgliedern an einem Ort spürt man förmlich die Stärke unserer Gruppe. Im Vergleich zu unseren Nachbarländern ist das für die kleine Schweiz wirklich beeindruckend. Unsere Stärke zeichnet sich durch unseren Einfluss sowie die persönlichen und finanziellen Mittel aus, über die wir verfügen, um die LGBT-Sache in der Schweiz voranzutreiben – gerade auf politischer Ebene. Auch wenn ich nur ein kleiner, bescheidener Teil des Ganzen bin, befriedigt mich die Mitgliedschaft ungemein.
Zum Schluss noch ein paar Fragen über dich, gib ganz spontan Antwort: Was magst du?
Segeln, Mode, Reisen, meinen Partner Jo. Besonders mag ich es, wenn ich mit meinem Sohn Malcolm auf Entdeckungsreise gehen kann. Zu dritt unternehmen wir ständig etwas, jedes Wochenende nehmen wir an einem Anlass teil oder besuchen verschiedene Orte … wir sind nie zu Hause (lacht).
Und was nicht?
Den Fernseher, am Morgen im Bett liegen bleiben und Unordnung … manchmal kann ich richtig dickköpfig sein (lacht).
An was denkst du, wenn du das Wort «Pride»hörst?
An die Paraden, die Demonstrationen und an die Kämpfe, die wir führen. An die unglaubliche Energie, die wir in der Community freisetzen, um unsere Rechte zu verteidigen. Heute spüre ich, wie sich diese Energie für den nächsten Kampf sammelt: die Verteidigung der Rechte von Transmenschen. Es freut mich, dass sie immer sichtbarer und immer fordernder werden. Das erinnert mich an meine eigenen militanten Anfänge vor 22 Jahren.
Beende den folgenden Satz: Wenn ich König der Schweiz wäre, wäre ich …
… auf den Prinzen der Schweiz, meinen Sohn Malcolm, sehr stolz!
Interview: Michel Bossart