In der Serie «Im Fokus» sprechen Regionalleiter über ihre jeweilige Sektion. Jean-Fabien, Regionalleiter Lausanne, beschäftigt zurzeit vor allem die in kürze stattfindende Generalversammlung von Network.
Jean-Fabien, wie viele Mitglieder seid ihr?
Zurzeit sind wir 32 Mitglieder und haben vier Interessenten. Wir hatten letztes Jahr ein Wachstum von 18 Prozent. Unser Hauptziel ist aber nicht, möglichst viele Mitglieder zu haben, sondern den guten Namen von Network zu pflegen und weiterzuentwickeln. Oder anders gesagt: lieber Qualität statt Quantität.
Trefft ihr euch regelmässig?
Ja, wir treffen uns zwei Mal im Monat. Wobei das Treffen am ersten Donnerstag im Monat eher formellen Charakter hat.
Was heisst das?
Man muss sich für den Anlass anmelden. Im Gegensatz dazu ist das treffen am dritten Donnerstag im Monat eher informell. Es kommt, wer Lust dazu hat.
Geht es dabei um einen Apéro?
Nein, wir treffen uns niemals nur für einen Apéro. Es gibt immer ein Programm. Das kann eine Führung, ein Referat oder eine andere Aktivität sein.
Zum Beispiel?
Wir laden beispielsweise Autoren ein, die an den Solothurner Literaturtagen vertreten waren. Diese lesen dann aus ihren Büchern vor und stellen sich einer Diskussion. Die Autoren sind schwul oder in ihrem Buch geht es um eine schwule Thematik. Oder wir gehen ins Theater, in ein Museum oder so. Einmal im Jahr organisieren wir ein Care-Team-Anlass oder pride@work präsentiert seine Aktivitäten.
Das grosse bevorstehende Ereignis ist die Generalversammlung von Network am 21. April in Lausanne. Wie laufen die Vorbereitungen?
Ja, diese absorbieren uns im Moment stark. Gerade vor zwei Wochen präsentierte der Vorstand den Mitgliedern das Konzept. Wir wollen zum Beispiel, dass die Presse anwesend sein wird: Tageszeitungen, das Fernsehen und so weiter.
Kannst du schon etwas zum Programm verraten?
Nur so viel: Die Versammlung beginnt am Samstag, 21. April, um 11 Uhr, im Waadtländer Parlament. Wir werden von einer Staatsrätin begrüsst und am Abend besuchen wir das Olympische Museum mit einem besonderen Höhepunkt.
Was wird das sein?
Zum ersten Mal wird Network einen Preis verleihen, der an jemanden vergeben wird, der sich für die LGBT-Anliegen im Sport verdient gemacht hat. Der Preis ist mit 5000 Franken dotiert und er wird von Piguet Galland, dem Cabinet Philippe Doudin und Claude Meylan gesponsert.
Zum Schluss, sag uns doch, warum es deiner Meinung nach Network braucht.
Ich erhalte Zugang zu Dingen, die ich alleine nicht bewerkstelligen könnte. Wir sind eine eingeschweisste Gruppe. Seit fünf Jahren bin ich Regionalleiter, aber ich bin nicht alleine. Alle sieben Mitglieder der Regionalleitung helfen tatkräftig mit und leisten ihren Beitrag. Das ist fast ein Viertel aller Mitglieder, die gemeinsam eine Sache angehen. Network setzt sich auch für die LGBT-Sache ein. Wir sind in Kontakt mit den grossen internationalen Firmen vor Ort, wie Nestlé, UBS, CS, Philipp Morris, SBB und so weiter und helfen das schwule Netzwerk inner- und ausserhalb der Firmen aufzubauen und zu pflegen.
Interview: Michel Bossart