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32. Club Dinner 2.4.24

Dinner mit zwei schwulen Vor­bild­ern der Sport­welt

ClubDinner
Marco Lehmann, Olivier Borer und Curdin Orlik (v. l. n. r.) (Bild: network Zürich)

Am Club Dinner in Zürich teilten Schwinger Curdin Orlik und 3×3-Basketballer Marco Lehmann ihre bewegenden Coming-out-Geschichten – ein Abend, der Mut macht und inspiriert.

Über das richtige Outfit müssen Schwinger Curdin Orlik und Basketballer Marco Lehmann nicht nachdenken, wenn sie als Sportler im Einsatz sind: die ikonische Leinen-Zwilch-Hose für den einen, ein lockeres Tanktop für den anderen. Doch als Gast des network Club Dinners ist das anders. Marco verriet auf der Bühne, dass er einen Blazer mit breiter Schulter gewählt habe, um nicht schmal zu wirken neben Curdin. Dieser war froh, sich doch noch für ein dezentes Hemd und nicht für ein freizügiges T-Shirt entschieden zu haben, was wiederum Moderator Olivier Borer bedauerte.

Damit war das Gespräch des 32. Club Dinners vom 15. März lanciert – und es sollte nicht der letzte Lacher im Zürcher Zunfthaus zur Meisen gewesen sein.

Club Dinner
Bild: network Zürich

Befreiung und Erleichterung
Neben Humor bot das Gespräch, bei dem das Coming-out der Athleten und seine Folgen im Fokus standen, auch viel Tiefgang. Einige Stellen lösten unter den 117 Besuchern regelrecht Betroffenheit aus; etwa als Hasskommentare aus den sozialen Medien vorgelesen wurden. Auch der Umstand, dass Curdins achtjähriger Sohn in seiner Gruppe für Nachwuchsschwinger homophobe Sprüche hören muss, stimmte die Anwesenden traurig.

Mit dem Coming-out erlebte Curdin zudem nicht nur eine Befreiung und Erleichterung, sondern auch einen merklichen Leistungsabfall. Marco seinerseits war etwas verunsichert, hatte Angst vor den Reaktionen des Sportpublikums. Beide mussten sich erst zurechtfinden.

Wunsch für die Zukunft
Letztlich fand das Gespräch aber immer wieder ins Positive und sandte erhebende Botschaften an seine Zuhörer. So fand sich der Hass ausschliesslich im Netz, im realen Leben gab es fast nur schöne Reaktionen, an denen sich die beiden festhalten konnten. Und keiner von ihnen bereut, diesen Schritt getan zu haben.

Ein weiteres Thema war der Vorbereitungsweg auf das Coming-out, der im Fall von Curdin eine minutiöse Orchestrierung der Medien mit Planung des exakten Veröffentlichungszeitpunktes beinhaltete. Zudem ging es um den Wunsch der beiden, dass es für die nächste Generation von Spitzensportlern selbstverständlich sein wird, ihre sexuelle Orientierung offen zu leben.

«Gelungener Abend»
Und wie haben die Ehrengäste selbst das Club Dinner erlebt? «Es war ein sehr interessanter Abend mit einem guten, tiefgründigen Gespräch», sagt der aktuelle Träger des network-Preises Curdin Orlik. Es sei spannend gewesen, auf das Erlebte zurückzublicken. «Auch sonst hat mir der Anlass sehr gefallen; ich habe viele spannende Menschen kennengelernt.»

Für Marco war es der erste Kontakt mit network. Er habe einen gelungenen Abend erlebt, wobei er viele interessante Networker und ihre Geschichten kennenlernen durfte. «Zudem fand ich unser Interview sehr abwechslungsreich. Man hat gespürt, dass ein paar Jahre seit den Coming-outs vergangen sind und wir mittlerweile sehr locker, zwischendurch auch mit etwas Humor, über das Vergangene sprechen können», so Marco.

Erstes Dinner in Basel
Einmal mehr exzellentes Essen, tolle Stimmung, lauter positive Rückmeldungen – und ein begeisterter Mitorganisator namens Hansruedi Zellweger: Das ist nach einem Club Dinner mittlerweile schon fast Standard. Aussergewöhnlich war hingegen, dass der Zürcher Co-Regionalleiter Mirco Kurt nicht nur den Apéro, sondern am Ende des Abends auch einen Digestif mit Williams und Grappa gesponsert hat. Die Kurt Wohndesign AG ist zugleich sportliche Sponsorin von Curdin.

Dann hat Hansruedi noch aufregende Neuigkeiten zu vermelden: «Das Club Dinner ist auch dieses Jahr auf Schweizerreise! Am 15. November 2024 wird der Traditionsanlass erstmals in Basel stattfinden.» Als Ehrengast habe bereits Schriftsteller Alain Claude Sulzer («Der perfekte Kellner») zugesagt. Geleitet werde das Gespräch von niemand Geringerem als der berühmten deutschen TV-Moderatorin Bettina Böttinger.

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