Das Social Dinner von network Zürich erlebte im Restaurant des Schweizer Fernsehens eine gelungene Premiere. Das Sozialwerk Pfarrer Sieber darf sich über einen fünfstelligen Betrag freuen.
Es waren ziemlich viele geschickte Networker-Hände nötig, um die Kantine des Schweizer Fernsehens in einen festlichen Saal für ein exklusives Viergangmenü zu verwandeln. Als am Abend des 8. Oktobers die Gäste des ersten Social Dinners zugunsten des Sozialwerks Pfarrer Sieber eintrafen, war alles bereit: 120 Gedeckte Plätze, 40 Zürcher Networker in Uniform (dunkle Hose, weisses Hemd, schwarze Hosenträger) und drei Spitzenköche in der Küche.
Stilvolles Ambiente
Dieter Achtnich, der zusammen mit Daniel Hossli, Markus Berger, Amar Abbas, Mark Bächer und Ralph Koch das Konzept des Anlasses erarbeitet hat, war trotz der vielen Anmeldungen im Vorfeld etwas angespannt. «Wir wussten zwar, dass viele Leute kommen werden, aber man muss ja auch immer noch abliefern, was man verspricht.»
Und abgeliefert haben sie: ein stilvolles Ambiente, köstliches Essen und exquisite Weine. Dazu ein wunderbar herbstlicher Blumenschmuck, arrangiert von zwei Damen der «Blumenpost», die dann auch gleich zum Dinner eingeladen wurden.
Lob für Networker-Bedienung
Noch Tage nach dem Anlass habe Dieter positives Feedback per Telefon erhalten. Vor allem der Service wurde immer wieder gelobt und als «charmant und aufmerksam» beschrieben. Die Networker haben sich für diesen ungewohnten Rollentausch auch akribisch in einem Crashkurs von Ralph Koch vorbereitet: So wurden etwa der Ablauf und die Routen besprochen. Auch wurde vereinbart, dass man nicht zu übermütig werden und maximal zwei Teller aufs Mal hereintragen sollte.
Hinter den Kulissen waren rund ein halbes Dutzend Vereinsmitglieder mit dem Abwasch beschäftigt, damit das Geschirr nicht ausging. Ebenso viele Networker hatten bereits am Samstag- und Sonntagnachmittag mit Raphael Lüthy im Kreativatelier des Tibits Zürich die Vorspeise zubereitet. Die beiden anderen Spitzenköche – Antonio Colaianni und Stefan Heilemann – haben ihre Gerichte schon selber vorbereitet mitgebracht.
Internes und externes Ziel
Neben dem Sammeln von Spenden für den guten Zweck hatten sich die Organisatoren zwei weitere Ziele gesetzt. Einerseits sollen sich die Networker beim gemeinsamen Arbeiten besser kennenlernen. «Ich glaube, das hat so geklappt, wie wir es uns erhofft hatten», findet Dieter. Gelegenheit zum Austausch gab es zudem beim von network Zürich gesponserten Pasta-Essen mit allen Helfern am Tag vor dem Social Dinner.
Andererseits wollte man den Verein und seine Werte bekannter machen, etwa mit kurzen Präsentationen. Die beste Werbung für network sei aber der ganze Abend an sich gewesen. «Uns ist es gelungen, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Gäste auch mit fremden Menschen an den Tischen sehr wohl gefühlt haben.»
Fünfstellige Spende
Dieter hatte gehofft, dass die Networker noch etwas fleissiger Leute aus ihrem Bekanntenkreis einladen würden. Dass es für einmal ein Anlass ist, der sich primär auf Externe fokussiert, sei noch nicht überall angekommen. «Jemand hat zum Beispiel seiner Ärztin eine Einladung geschickt – und sie hat dann tatsächlich ein Ticket gekauft und einen schönen Abend verbracht.» Solche Geschichten hätten sich die Organisatoren mehr gewünscht.
Findet das Social Dinner nun regelmässig statt? «Eine Reprise wäre natürlich sehr erwünscht», sagt Dieter. «Doch noch ist nicht klar, ob sie zustande kommt und wer ein solches Vorhaben allenfalls anpacken würde. Wir hoffen natürlich, dass sich eine Gruppe findet, die von und gegebenenfalls mit uns übernimmt.»
Zum Schluss noch die Gretchenfrage: Wie viel Geld kam nun für das Sozialwerk Pfarrer Sieber zusammen? Mindestens 10’000 Franken, verrät Dieter. Damit unterstützt network nun unter anderem die Renovation des «Pfuusbus», der stadtbekannten Notschlafstelle, die ab Mitte November wieder obdachlosen Menschen offensteht.