fbpx Aller au contenu principal

Wissenschaft 6.5.18

LGBTIQ-Vielfalt entdecken

Während des «Warmen Mais» findet auch die IQS-Forschungsnacht an der Universität Zürich statt. Zwölf Studierende und junge Wissenschaftler bewerben sich um den von Network gesponserte LGBTIQ-Forschungspreis.

Unter dem Patronat von Network und des Vereins «Z&H» hält das Institute of Queer Studies (IQS) wiederum eine LGBTIQ-Forschungsnacht ab. Junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen wurden aufgefordert ihre Forschungsarbeiten mit LGBTIQ-Bezug bis Ende März anzumelden. Zwölf verschiedene Arbeiten wurden akzeptiert; in einem zehnminütigen Referat werden die Referierenden am Dienstag, 15. Mai, ihre Arbeiten vorstellen. Danach entscheidet Jury und Publikum mit Punktevergabe, wer den diesjährigen mit 500 Franken dotierten LGBTIQ-Forschungspreis von Network erhalten wird.

Um den Preis bewerben sich:

  1. Florian Vock: „Ich bin en Bueb miteme Meitliherz.“ Wie sich queere Jugendliche in biografischen Erzählungen als sexuelle und geschlechtliche Subjekte herstellen.
  2. Sophia Rohwetter: Subjectivity is work is sex is work – Sexuell arbeiten in der digitalen Ökonomie.
  3. Benjamin Hampel: Chemsex drugs on the rise among MSM. Zum Drogenkonsum in der Schweizer HIV Kohorten Studie.
  4. Tobias Urech: «Ich bin voller Zärtlichkeit für dich, mein liebes Sternchen». Über das Phänomen von bürgerlichen Frauenfreundschaften.
  5. Tabea Hässler: Out of the closet – wie steht die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern.
  6. Miriam Edmunds: „Unnatural Affections“ – Über die Wahrnehmung und den Umgang mit weiblicher Homosexualität in England im 18. Jahrhundert.
  7. Stefan Abt: Recht und Herrschaft des Staates über die individuelle Sexualität und Familienplanung.
  8. Léïla Eisner: What do Swiss people think about same-sex marriage and same-sex parenting?
  9. Francis Seeck: Von Lesbenfriedhöfen, Gemeinschaftsgräbern und Die-Ins.
  10. Ferhat Türkoglu: Islam und Homosexualität.
  11. Liana Simovic: Einstellung von Berner Schülerinnen und Schüler gegenüber LGBT.
  12. Antonia Velicu: When two won’t do. Forschungsbericht über polyamore Familien(-bilder) in Wien und Graz.

«Anlässe wie diese», sagt Networker Jürg Koller, «sollen junge Forscher animieren, in LGBTIQ-Themen überhaupt zu forschen, diese bekannt zu machen und sich interdisziplinär zu vernetzen.» Es sei immer wieder erstaunlich, wie vielfältig und abwechslungsreich die Themen an der Forschungsnacht seien und aber auch die Erkenntnis, dass noch viel Bedarf an wissenschaftlicher Forschung zu LGBTIQ-Themen besteht. Klar sei, dass die zehnminütigen Referate nicht allzu sehr in die Tiefe gehen können. Aber gerade darin liegt die Herausforderung für die Referierenden: In wenigen Minuten die wichtigsten Thesen ihrer wissenschaftlichen Arbeiten einem grösseren Publikum einfach und packend zu vermitteln.  Für das Publikum liegt der Reiz an dieser Veranstaltung darin, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen, mit welchen LGBTIQ-Themen sich junge Wissenschaftler beschäftigen und natürlich mitzubestimmen, wer den Preis gewinnen soll. Eine Vertiefung von den jeweils interessierenden Themen ist dann aufgrund des Austausches zwischen Referierenden und Publikum ohne weiteres möglich. Und öfters werden Referierende aufgrund ihres Referates an der Forschungsnacht danach zu einem längeren Vortrag bei LGBTIQ-Organisationen eingeladen.

Der LGBTIQ-Forschungspreis von Network ist der einzige seiner Art in der Schweiz, der für die wissenschaftliche Forschung verliehen wird. Der Preis wird heuer zum dritten Mal verliehen und wird von Network alleine gesponsert. Damit setzt Network – wie Jürg Koller sagt – ein wichtiges und sichtbares Zeichen, LGBTIQ-Wissenschaften zu fördern, bekannt zu machen und LGBTIQ-Wissenschaftler untereinander zu vernetzen.

Die Forschungsnacht findet am Dienstag, 15. Mai um 19 Uhr in der Universität Zürich, Raum RAA-G-15, statt und dauert bis zirka 22.15 Uhr. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostet keinen Eintritt. Weitere Informationen auf der Website des Institute of Queer Studies.

Text: Michel Bossart
Foto: Universität Zürich; Frank Brüderli

Newsletter-Anmeldung