fbpx Aller au contenu principal

«Im Fokus» 6.4.18

«Man ist für einander da»

Donald van de Weyer
Donald van de Weyer

Nach einem Jahr im Amt und pünktlich zur GV in Lausanne am 21. April wenden wir uns in der Serie «Im Fokus» an den Präsidenten Daniel Seiler. Wie hat er sein erstes Amtsjahr erlebt? Was kommt in Zukunft auf Network zu?

Daniel, seit wann bist du Mitglied bei Network?
Ich bin 2005 dazu gestossen und zwar in die Regionalgruppe Bern, der ich nach wie vor angehöre. Dies obschon ich nun seit längerer Zeit in Zürich arbeite und im Kanton Schwyz wohne. Als Präsident spielt das aber nicht so eine grosse Rolle, da ich Anlässe in allen Regionen besuche. In meinem ersten Amtsjahr ist mir das mit einer Ausnahme auch gelungen. Im Tessin war ich noch nicht, das werde ich dieses Jahr bestimmt nachholen.

Was prägte dein erstes Präsidialjahr?
Es war ja nie mein Ziel, mal Präsident von Network zu werden. Ich weiss aber, dass ich mich auf den gesamten Vorstand absolut verlassen kann und auch in den Kommissionen und Regionen wird aktiv und tatkräftig mitgearbeitet; das macht mein Leben natürlich leichter. Zusammen haben wir letztes Jahr unser Augenmerk auf das LGBTI-Label gelegt. Überall wurde hervorragend gearbeitet und ich möchte mich an dieser Stelle bei allen involvierten Personen bedanken.

Warum braucht es ein LGBTI-Label für Firmen?
In grossen, internationalen Firmen mag die Thematik «Diversität» ja angekommen sein. 99 Prozent der Schweizer Arbeitgeber sind jedoch KMUs. Ein Label garantiert LGBTIs ein offenes und akzeptiertes Leben zu führen. Allfällig existierende Mauern und Vorurteile können abgebaut werden.

Das Label soll dieses Jahr erstmals verliehen werden. Der Fokus bleibt also weiterhin in der Arbeitswelt?
Ja, ganz klar. Zusammen mit Wybernet sind wir von Network die Experten, wenn es um Anliegen in der Arbeitswelt geht. PinkCross und LOS, die kämpfen an der politischen Front für unsere Anliegen und wir konzentrieren uns auf unsere Stärken. Selbstverständlich werden aber auch die politischen Themen wie die «Selbstbestimmungsinitiative» oder die Ehe für alle im Fokus von Network bleiben.

Hat dich auch etwas geärgert in deinem ersten Amtsjahr?
Nein, eigentlich nicht. Den zeitlichen Aufwand, der für die Erfüllung aller Pflichten draufgeht, habe ich wohl etwas unterschätzt. Aber wer A sagt, der muss bekanntlich auch B sagen.  Zudem habe ich mich nie gross geärgert. Wenn mal etwas genervt hat, dann war das situativ und von kurzer Dauer.

Und abgesehen von Network: Was würdest du ändern, läge es in deiner Macht?
Ich wünschte mir manchmal, dass die politischen Prozesse schneller laufen würden. Die parlamentarische Initiative «Ehe für alle» ist nun im Justizdepartement hängig. Hier möchte ich, dass mit den Abklärungen vorwärts gemacht wird. Diese langsam mahlenden Mühlen finde ich von Zeit zu Zeit frustrierend. Andererseits kann ich es auch verstehen: besser gut vorbereitet, dafür wird die Initiative dann angenommen.

Und zum Schluss noch ein kurzes Wort zu Network als Verein.
Wir sind gut aufgestellt. Die einzelnen Regionen entwickeln sich gut und wiederspiegeln im Kleinen, was Network national darstellt: Man ist für einander da.
2016 war wegen der CVP-Initiative ein eher «lautes» Jahr und 2017 wurde fleissig und eher im Stillen gearbeitet. 2018 wird es in etwa so weitergehen mit dem Fokus auf das LGBTI-Label, der Verleihung des Kulturpreises und der Selbstbestimmungsinitiative. Es gibt viel zu tun, packen wir es gemeinsam an.

Interview: Michel Bossart

 

Newsletter-Anmeldung