Que(e)r durch die Schweiz und Liechtenstein: Das waren die diesjährigen Prides in Basel, Bern, Luzern, Schaan und Zürich aus der network-Perspektive.
liPride, 8. Juni 2024
Die Ehe für alle per 1. Januar 2025 ist beschlossene Sache – ohne Referendum, sogar ohne böse Leserbriefe. Diesen Meilenstein feierten in Schaan unter dem passenden Motto «I säg jo» rund 1’000 Pride-Teilnehmende. Darunter waren auch bekannte Polit-Persönlichkeiten wie Regierungsrat Manuel Frick sowie die Botschafter der USA, Deutschlands und Kanadas. Aber auch hohe network-Prominenz machte dem bunten Anlass ihre Aufwartung: Neben einer Delegation der Regionalgruppe Ostschweiz/Liechtenstein reisten auch Präsi Andy Künzler und dessen Partner nach Schaan.
«Die liPride hat sich zu einem geselligen, generationenübergreifenden, inklusiven Anlass entwickelt, bei dem die breite Bevölkerung ihre Unterstützung unserer Anliegen zeigt und sich dabei auch mit queeren Personen austauscht», sagt Pride-Mitorganisator und network-Vorstandsmitglied Stefan Marxer.
Zurich Pride, 15. Juni 2024
An der grössten Pride-Parade der Schweiz zogen über 20’000 Menschen durch die Innenstadt zur Landiwiese an den Zürichsee, wo anschliessend das Pride-Festival stattfand. Mit dabei waren natürlich auch zahlreiche Networker. Heuer betrieb die Regionalgruppe Zürich jedoch nicht wie sonst gemeinsam mit WyberNet eine Bar samt Treffpunkt, sondern einen eigenen Infostand – ein Konzept, das hervorragend funktionierte. «Durch die Gespräche mit potentiellen Networkern konnten wir rund 10 Adressen sammeln, die nun unseren Interessentenbetreuern zur weiteren Kontaktaufnahme zur Verfügung stehen», sagt Mitorganisator Thomas Voelkin.
Überdies genoss der Verein Schwulengeschichte.ch am network-Stand Gastrecht und konnte durch diese Präsenz ebenfalls spannende Kontakte knüpfen. Angesichts des Erfolgs ist es gut möglich, dass die Zürcher auch an der nächsten Pride mit einem Infostand vor Ort sein werden.
Basel Pride, 29. Juni 2024
Wie die Liechtensteiner hat auch die Basler Community Grund zu feiern: Mit dem Verabschieden des Gleichstellungsgesetzes Anfang Jahr wurde Basel-Stadt zum ersten Deutschschweizer Kanton, der die Gleichstellung von LGBTI-Menschen explizit im Gesetz verankert.
Unter dem Motto «Wie bunt ticksch du?» zogen etwa 2’000 Menschen vom Theaterplatz über die Wettsteinbrücke und danach dem Rhein entlang zum Holzpark Klybeck. Auch wenn die Regionalgruppe Basel nicht offiziell an diesem «Pride Walk» teilgenommen hat, mischten sich dennoch einige Networker unter die bunte und fröhliche Menge – zum Beispiel Mathias Frey: Es sei ein friedlicher, vielsprachiger und generationenübergreifender Zug gewesen, mit erfreulich wenig Polizeipräsenz. «Der noch junge Pride Walk dürfte in Zukunft noch mehr Sympathisanten anlocken, hoffentlich ohne dabei zur Plattform multinationaler Konzerne zu werden.»
Bern Pride, 3. August 2024
10’000 Menschen zogen bei schönstem Wetter durch die mit Regenbogenflaggen geschmückte Berner Innenstadt.network Bern hat mit rund 30 Mitgliedern am Umzug teilgenommen und mit einheitlichen T-Shirts sowie einem Banner sympathisch Präsenz gezeigt.Die Demo endete schliesslich auf dem Bundesplatz, wo das Feiern mit musikalischen Acts und Ansprachen weiterging. «Die Stimmung war ausgesprochen friedlich, fröhlich und am Schluss auf dem Bundesplatz richtig ausgelassen», sagt der Berner Regionalleiter André Burri. Für die Zukunft würde er sich einzig etwas kürzere und weniger zahlreiche politische Reden wünschen. Insgesamt zieht André jedoch ein positives Fazit: «Musik, plaudern, Freunde und Bekannte treffen – das hat uns ausgesprochen gut gefallen.»
Pride Zentralschweiz, 1. September 2024
Ausgelassen und geprägt von Zusammenhalt: So beschreibt der Innerschweizer Regionalleiter Stephan Bitzi die Stimmung an der Pride in Luzern. Etwa 2’500 Menschen nahmen an der Veranstaltung teil, die schon am Morgen mit einem Festival am Musikpavillon begann. Dort gab es Street Food, Musik, Marktstände sowie Reden zum Thema Vielfalt und Inklusion.
Bekannt ist der Anlass für seine einzigartige Night-Pride: Der Demozug startet immer in der Abenddämmerung. Dragqueens machten mächtig Dampf, indem sie die Zuschauenden am Strassenrand animierten, zur Techno- und Elektromusik zu tanzen. Der anonyme «Gegenprotest» in Form von Transparenten an einem Baugerüst vermochte die Feierlaune kaum zu trüben.
network war bisher nicht offiziell an der Pride dabei – das könnte sich aufgrund der zunehmenden Professionalisierung des Anlasses ändern, verrät Stephan. Die Regionalgruppe überlege sich, wie eine sinnvolle Teilnahme aussehen könnte. Stephan hat dazu auf my network bereits eine Diskussion lanciert.