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Kultur 13.7.22

Neue Kunst am Puls der Zeit

I soci di Network che hanno partecipato alla «Liste Art Fair Basel» (Fonte: Michael Steuerwald).
I soci di Network che hanno partecipato alla «Liste Art Fair Basel» (Fonte: Michael Steuerwald).

Der gemeinsame Besuch der «Liste Art Fair Basel» ist längst zum Traditionsanlass geworden. Dieses Jahr fanden sich die teilnehmenden Networker auf der Suche nach zeitgenössischer Kunst in einem Schiffsbauch auf dem Rhein wieder.

Es war exakt der Höhepunkt der ersten frühsommerlichen Hitzewelle, als sich am 19. Juni 22 Networker in Basel für ihren Besuch der «Liste Art Fair Basel» trafen. Für den von der Regionalgruppe Basel organisierten Traditionsanlass reisten auch Mitglieder aus Bern, Zürich und der Innerschweiz in die Stadt am Rheinknie. Sie durften sich auf 82 Galerien aus 37 Ländern freuen.

Aktuelle Themen
Dass diese internationale Entdeckermesse der zeitgenössischen Kunst nicht mehr in der Warteck-Brauerei, sondern in einer klimatisierten Halle der Messe Basel stattfand, kam der Gruppe an diesem heissen Sonntag natürlich sehr entgegen.

Zwei Jahre lang musste die Liste wegen Corona pausieren. Wie hat sich die Kunstmesse – abgesehen von ihren Räumlichkeiten – seit der letzten Ausgabe 2019 verändert? «Zum Guten», findet Michael Steuerwald von der Regionalgruppe Basel. «Es gab thematisch starke Bezüge zum aktuellen Weltgeschehen, was ich in anderen Jahren manchmal etwas vermisst hatte», sagt Michael. Solche Werke seien für ihn nicht nur viel greifbarer, sondern auch leichter verständlich.

Zu diesen aktuellen gesellschaftlichen Themen gehören etwa der Krieg in der Ukraine, die Erderwärmung, die Globalisierung, aber auch Katastrophen wie die schreckliche Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut.

Eine gegenständliche Biografie
Die Werke eines libanesischen Künstlers der Galerie «Marfa’» waren denn auch die Exponate, die Michael am meisten beeindruckt haben. «Der Künstler malte Dinge, von denen er sich trennen musste», erklärt er. So sei eine gegenständliche Biografie entstanden. «Trennungsprozesse sind immer mit Schmerz verbunden. Aber auf diese Weise bleiben die Gegenstände in anderer Form erhalten.»

Besonders die Bilder einer kaputten Tasse und eines zerbrochenen Tellers haben Michael berührt und nachdenklich gemacht. «Dieses Bild widerspiegelt für mich die aktuelle Situation im Libanon.»

Streetart auf dem Rhein
Nach der Führung durch die Ausstellung der Liste Art Fair Basel ging es auf den Rhein. Dort hatte nämlich für die Art Basel die «MS Evolutie», eine schwimmende Streetart-Galerie, angelegt. Während das Schiff von aussen wie eine bunte Leinwand aussah, konnte man im Schiffsbug eine Ausstellung der beteiligten Kunstschaffenden besichtigen.

Zu bestaunen gab es Leinwände, aber auch Skulpturen, Skateboarddecks und Stickers. «Die Urban Artists gehören zu einer Kunstgattung, die bald im Mainstream ankommen wird», da ist sich Michael sicher.

Auf dem Deck der MS Evolutie war die Bruthitze dann doch noch spürbar auf diesem Ausflug. Alles in allem sei es ein «gefreuter Anlass» mit guter Stimmung gewesen, findet Michael. Mit ihm hätte die Gruppe ja einen Arzt in den eigenen Reihen gehabt, falls einem Teilnehmer die Rekordtemperaturen zu viel geworden wären. Sein nicht ganz ernstgemeinter Gesundheitstipp gegen die Hitze lautete: Glacé essen.

Text: Silvan Hess

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