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Liste Art Fair Basel 2023 1.7.23

Physische Klangspuren – Networks Wiedersehen mit der Liste

Clarissa Baldassarri empfängt die Networker in ihrer Installation an der Liste Art Fair Basel (Bild: Robert Lussi)
Clarissa Baldassarri empfängt die Networker in ihrer Installation an der Liste Art Fair Basel (Bild: Robert Lussi)

Die jungen Wilden der internationalen Kunstszene zeigten in Basel ihre Werke. Zu den 25’000 Besucher:innen der diesjährigen Liste zählen auch 30 Networker.

Zwei Flugzeugteile mit einem Fenster, an dem statisch aufgeladene Fliegen kleben, wobei die Energie dafür von einem Generator kommt, der mit beschlagnahmten Drogen betrieben wird. Solchen Szenerien begegnet man vielleicht in einem surrealen Filmwerk oder einem Fiebertraum. Oder an der Liste Art Fair Basel – einem Ort, wo junge, inspirierende Künstler:innen aus der ganzen Welt die Sinne der Besucher:innen stimulieren und zuweilen überwältigen. Und es ist ein Ort, an den die Basler Networker Jahr für Jahr mit grosser Vorfreude zurückkehren.

88 Galerien aus 35 Ländern
Am 18. Juni, dem letzten Tag der Liste, begaben sich 30 Vereinskollegen in zwei gleich grossen Gruppen auf die Tour durch die Messehalle. Eine der beiden Führungen war auf Deutsch, die andere auf Englisch.

Basels Regionalleiter Robert Lussi, der sich der englischsprachigen Führung angeschlossen hatte, ist begeistert: «Es war ein sehr spannender, lebendiger Vortrag; selbst komplexe Gedankengänge und Interpretationen wurden uns anschaulich und ohne jegliche Notizen vermittelt.» Es sei «abgefahren», wie mit zum Teil banalen Alltagsmaterialien beeindruckende Installationen kreiert würden.

Das Besondere an der Liste ist, dass die meisten Künstler:innen in ihrer «Box» anwesend sind und sich direkt mit den Besucher:innen austauschen. Die Networker kamen so innerhalb kürzester Zeit mit Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Kulturen in Kontakt: 88 Galerien aus 35 Ländern waren vertreten.

«Das könnte ich auch!»
Die Installation einer italienischen Künstlerin aus der Galerie von Gian Marco Casini in Livorno hatte es Robert besonders angetan. Clarissa Baldassarri wählte – ganz im Kontrast zu vielen anderen Werken – ein äusserst schlichtes Konzept: In der ihr zugeteilten Box standen ein Mikrofon, ein Schallpegelmessgerät, ein Computer, ein Endlosdrucker und sieben Stapel weisser Papierbögen. Während der gesamten Ausstellung zeichnete der Messer die Schallintensität auf. Alle erfassten Daten wurden in Echtzeit ausgedruckt, sodass ein physisches Archiv entstand, ein Stapel pro Tag.

Die Einfachheit dieser Idee war es, die Robert so faszinierte. Zudem sei es quasi der Inbegriff einer Installation, bei der manche den berüchtigten Spruch kundtun würden: «Das könnte ich auch noch!» Das Werk sei geradezu eine Provokation für solche Zeitgenoss:innen.

Clarissa Baldassarri wurde dann von den Networkern spontan zum Apéro im Anschluss an die Führung eingeladen. Die zum ersten Mal von Network Basel engagierten jungen Caterer hätten dabei einen grossartigen Job gemacht.

Inklusion stets präsent
Was wir bei dieser Gelegenheit noch wissen wollten: Wie hat sich Robert Lussi, der das Amt des Regionalleiters seit Februar innehat, in seine neue Rolle eingelebt? «Es ist eine sehr spannende Arbeit und ich kann dabei auf ein engagiertes und zuverlässiges Team zählen. Wir haben äusserst intensive und produktive Sitzungen.»

Der Aspekt der Inklusion sei dabei stets präsent – und dies beziehe sich nicht nur auf die Sprache. «Es gibt innerhalb unserer queeren Community noch zu viel Ausgrenzung. Wir wollen Orte schaffen, wo sich alle wohlfühlen und wo man auf Leute zugehen kann, auf die man in anderen Situationen vielleicht nicht zugehen würde», sagt Robert.

Das nächste grosse Highlight für die Regionalgruppe (neben dem traditionellen Sommerfest, das dieses Jahr am 25. August stattfinden wird) kommt dann im Herbst: Es ist die erstmalige Durchführung des «Bergerlebnisses» zusammen mit Pink Alpine. Robert verspricht, dass dort ebenfalls für jeden Geschmack und jedes Leistungsniveau etwas dabei sein werde.

Text: Silvan Hess

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