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Network Kulturpreis 7.1.16

«Preis als Wertschätzung künstlerischen Potenzials»

Dominik Bachmann
Dominik Bachmann

Der diesjährige Network-Kulturpreis wird in der Sparte Fotografie vergeben. Bis zum 31. Januar können Bewerber ihre Projekte einreichen.

Seit 2001 zeichnet Network im Zweijahresrhythmus herausragende Werke schwuler Künstler mit einem Kulturpreis aus – sei es in Sparten wie der bildenden Kunst, Theater oder Tanz, sei es im Film, in der Musik oder Literatur. In diesem Jahr wird der mit 15’000 Franken dotierte Preis in der Kategorie «Fotografie» verliehen.

Einschränkung zwecks Klarheit

«Wir haben kein fixes Reglement für die Festlegung der jeweiligen Kunstsparte», erklärt Dominik Bachmann, Leiter der Kulturkommission (KuKO). Für 2016 sei im Rahmen einer Kommissionssitzung erneut die Rubrik der bildenden Kunst vorgeschlagen worden. Da es sich dabei aber um einen sehr breiten Bereich handle, habe man ihn auf die Fotografie eingeschränkt. «Zur bildenden Kunst zählt man zum Beispiel auch die Malerei oder Performance Art», so Dominik. «Mit der Begrenzung auf die Fotografie wollten wir verhindern, dass die Projektbewertung einem Vergleich von Äpfeln und Birnen gleichkommt.» 

Erkennbares Potenzial erforderlich

Der Network-Kulturpreis ist als Förderpreis zu verstehen. Er wird an Künstler verliehen, die bereits Werke vorweisen können, aber noch in den Anfängen ihres kreativen Schaffens stehen. «Die Jury muss Potenzial erkennen», sagt Dominik. Mit dem Preis werde eine Wertschätzung gegenüber diesem Potenzial ausgedrückt. Darüber hinaus ist erforderlich, dass der Künstler entweder selbst schwul ist oder in seinen Werken Themen behandelt, die den Anliegen von Network dienen.

Fachjury beurteilt die Werke

Bewertet werden die eingereichten Projekte von einer Jury, die zum einen aus vereinsinternen Experten besteht. Diese sind beruflich im Kunstbereich tätig und verfügen über das entsprechende Wissen. Zum anderen gehört der Jury mindestens eine externe Fachperson an. Die diesjährigen Juroren sind die Networker Claudius Ochsner, Guillaume Wicht, Josy Kraft und Franti?ek Klossner. «Als externes Jurymitglied konnten wir zudem den Kunstsammler und –händler Walter Haas gewinnen», sagt Dominik.

Und wie sieht das Bewertungsverfahren aus? «Die Jury sichtet die Bewerbungen, bespricht sie und schlägt dann einen Preisträger vor», erklärt Dominik. «Dieser Vorschlag muss dann von der KuKo noch abgesegnet werden.»

«Preis auch ein Outing»

Wenn der Kulturpreis ausgeschrieben wird, dann haben die KuKo-Mitglieder stets schon potenzielle Gewinner auf dem Radar. «Wir sind mit der Kulturszene vertraut und wissen, wer was macht», sagt Dominik. So können Networker, die vielversprechende Kandidaten kennen, letztere jeweils zur Teilnahme am Wettbewerb motivieren. «Ich kenne selbst einige interessante Fotografen, die ich im Hinblick auf die diesjährige Preisverleihung ansprechen werde.» Es sei wichtig, Künstler auf diesen Preis hinzuweisen. Dieser komme aber oftmals auch einem öffentlichen Coming-out gleich, das müsse den Kandidaten bewusst sein.

Bewerbungsfrist läuft

Im Schnitt bewerben sich laut Dominik jeweils etwa zehn Personen für die Auszeichnung. «Es sind stets genug Kandidaten, um eine gute Auswahl zu treffen.» Bis zum 31. Januar können interessierte Künstler ihre Projekte einreichen. Das Bewerbungsdossier sollte nebst einem Überblick über das bisherige künstlerische Schaffen auch einen Lebenslauf enthalten.

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