Alte St. Galler Bierbrautradition

Die Regionalgruppe Ostschweiz liess sich bei einer Führung durch die Brauerei Schützengarten die Kunst der Bierbrauerei erklären. Dabei erfuhren sie auch einiges darüber, wie sich die Bierszene in den letzten 15 Jahren gewandelt hat.

Am Donnerstag, 20. September, besichtigte die Regionalgruppe Ostschweiz – und ein paar Vertreter von unigay – die Brauerei Schützengarten in St. Gallen. «Aus betrieblichen Gründen musste die Führung bereits um 16 Uhr gestartet werden», berichtet Regionalleiter Steve Mueggler. Dieser Termin mitten im Nachmittag passe halt nicht allen in ihre vollen Agenden. Umso mehr freut es ihn, dass die Führung trotzdem mit zwölf Teilnehmern durchgeführt werden konnte.

Nach der Brauerei Locher in Appenzell ist die Brauerei Schützengarten die zweigrösste Regionalbrauerei in der Ostschweiz und eine der grössten Brauereien, die noch in Privatbesitz sind. Noch vor 15 Jahren gab es schweizweit lediglich 30 Bierbrauereien. Doch mittlerweile hat der Trend zum Lokalbier die Schweiz voll erfasst. Heute gebe es über das ganze Land verteilt zirka 800 kleine und Kleinstbrauereien, die regionales Bier für den lokalen Markt herstellen.

Die Brauerei Schützengarten – sie wurde 1779 gegründet – produziert heute über 18 Millionen Liter Bier im Jahr. Die Ostschweizer liessen sich nicht nur die Räumlichkeiten und die Abfüllanlage zeigen, ihnen wurde auch der rund zweimonatige Prozess erklärt, der nötig ist, bis aus Hopfen, Malz und Wasser das fertige Bier bereit ist, in den Läden verkauft und in den Gaststuben getrunken zu werden. Apropos trinken: „An einer solchen Führung darf selbstverständlich der Degustationsteil nicht fehlen“, schmunzelt Steve. Und so konnten sich die Networker durch das gesamte in St. Gallen gebraute Sortiment – immerhin an die zwanzig Biersorten – probieren und herausfinden, ob ihnen zum Beispiel das Grapefruit-Bier besser als das Hefe Weissbier mundet.

Nach der Führung und der Degustation liess die Gruppe den Abend im «Netts», dem Restaurant im Brauereigebäude, bei einem Nachtessen ausklingen. Und – so versichert Steve lachend – habe man das Bier dann Bier sein lassen und sei zum Essen zum Wein übergegangen.

Text: Michel Bossart