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im Fokus 6.3.22

Die Schweiz: Eine Insel der Glückseligkeit

Die Faszination für Antiquitäten begleitet Andreas Häner schon von Klein auf.
Die Faszination für Antiquitäten begleitet Andreas Häner schon von Klein auf.

Andreas Häner ist 1966 in Bern geboren und seit letztem Monat Neumitglied der Basler Regionalgruppe. Der Fundraiser ist dem Deutschschweizer Fernsehpublikum auch aus der Sendung «Wer wohnt wo» bekannt.

Andreas, du wohnst im ältesten Ton-Lichtspielhaus der Schweiz: im Jahr 1930 eröffneten «Kino Corso» in Basel. Du bist Antiquitätensammler und selbstständiger Fundraiser. Die «halbe» Schweiz weiss das, weil du in der Sendung «Wer wohnt wo» mitgemacht hast. Ist der Ruhm nachhaltig oder kannst du wieder unerkannt durch Basel schlendern?
Gott sei Dank, ja! Meine Wohnung wurde berühmt, nicht ich. Ernsthaft: Die Leute erinnern sich an die Fernsehsendung und an die Wohnung aber nicht an mich als Person.

Du bist ein Berner in Basel. Fühlst du dich wohl am Rhein?
Ich wohne nun seit 15 Jahren hier und bin glücklich in Basel. Mir gefällt die Nähe zum Dreiländereck und die enorme kulturelle Vielfalt, die Basel bietet.

Woher stammt deine Leidenschaft für Antiquitäten?
Damit wurde ich geboren. Schon als ganz kleines Kind liebte ich Schlösser und besonders die Himmelbetten, die darin bisweilen zu sehen waren.

Beruflich sammelst du Geld für andere: Du bist Fundraiser. Ist das nicht anstrengend, den ganzen Tag Leute um Geld anbetteln zu müssen?
Fundraising ist anspruchsvoll aber niemals «betteln». Im Gegenteil: Kaum je erhält ein*e Geldgeber*in eine bessere Gegenleistung, als wenn er oder sie ein kulturelles oder soziales Anliegen unterstützt.

Für welche Art von Institutionen oder Firmen sammelst du Geld?
Hauptsächlich für Kunst, Kultur und für soziale Themen. Darunter auch eine päpstliche Basilika in Rom oder die Vereinigten Bühnen Wien in Österreich.

Du bist auch Geschäftsführer des Heimatschutz Basel. Wie muss man sich diese Arbeit vorstellen?
Der Heimatschutz Basel verfügt über das Verbandsbeschwerderecht und kann bisweilen dafür sorgen, dass die noch erhaltenen 30 Prozent der Basler Altstadt nicht noch weiter abgerissen werden.

Seit kurzem bist du nun Mitglied bei Network. Was hat dich zu diesem Schritt bewogen?
Ich habe Freunde, die Mitglied sind und mit Daniel Seiler verbindet mich das jahrelange Engagement für die Aids-Hilfe Schweiz.

Wie gut geht es der schwulen Schweiz? Wo siehst du persönlich noch Handlungsbedarf?
Die Schweiz ist eine eigentliche Insel der Glückseligkeit. Wir müssen uns bewusst sein, dass es noch nie eine Zeit gegeben hat, in der wir queeren Menschen so frei und ohne Angst leben konnten. Es ist unsere Aufgabe, zum Erreichten Sorge zu tragen und es nicht als einfach so als gegeben zu sehen. Erinnern wir uns daran: Noch bis in die frühen 1970er Jahre mussten wir uns verstecken und jederzeit mit Sanktionen rechnen!

Interview: Michel Bossart
Foto: Zlatana Lecrivain von Aurea Avis

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