fbpx Aller au contenu principal

Im Fokus 3.10.23

Doppelter Neuzugang: Durchatmen und Tee trinken

Willy und Robin
Willy (links) und Robin an ihrer Hochzeit am Genfersee (Bild: zVg)

Die Regionalgruppe Lausanne ist um ein vielseitiges Paar reicher: Robin de Haas ist Gesangslehrer, Stimmforscher und Experte für Atemkoordination; Willy Hobal ist Tee-Importeur und Reggaeton-Musiker.

Robin und Willy, ihr seid beide gleichzeitig network-Mitglieder geworden. Wie kam es dazu?
Robin: Wir lieben es, als Paar Dinge gemeinsam anzugehen. Und wir sind beide Unternehmer, also ergab das für uns von Anfang an Sinn. Ausserdem bedeutet es uns sehr viel, die LGBTI-Community zu unterstützen und anderen schwulen Unternehmern Zugang zu unserem Netzwerk zu bieten. Im Geschäftsleben entstehen viele Verbindungen durch persönliche Gemeinsamkeiten, die oft beim informellen Austausch über das Familienleben diskutiert werden. Minderheiten können es schwerer haben, solche Gemeinsamkeiten zu finden und Kontakte zu knüpfen. network zielt darauf ab, ein Gefühl der Zugehörigkeit und Unterstützung zwischen seinen Mitgliedern zu schaffen, um solche beruflichen Chancen zu ermöglichen.

Fühlt ihr euch wohl in der Regionalgruppe Lausanne?
Willy: Oh, ja, vor allem auch dank Raphael Hatem und François Wittemer, unseren Star-Organisatoren, bei denen wir uns von Anfang an wie zu Hause gefühlt haben.

Robin, du zeigst Führungskräften, wie man richtig atmet. Wie profitieren sie von deinem Coaching?
Robin: Wir Menschen interagieren mit der Aussenwelt noch immer in Form von «Beute-Raubtier-Reaktionen». Das ist aber meist nicht die effizienteste Lösung, um das Leben oder ein Geschäft zu führen. Ich helfe Führungskräften dabei, mit ihrer Atemkoordination in Berührung zu kommen. So schaffen wir einen Kontext, in dem sie die Kampf- und Fluchtreaktionen durchschauen und mit Gewandtheit führen können, indem sie sich wieder mit ihrer wahren Bestimmung verbinden. Als schwuler Mann, der mit einer Gaumenspalte geboren wurde, half mir das zu verstehen, dass ich tiefverwurzelte und einschränkende Ängste und Traumata in mir trug. Sie durch Atemkoordination loszulassen, hat mein Leben verändert.

Über deine Biografie wurde ja kürzlich sogar ein Film gedreht – kannst du darüber mehr erzählen?
Robin: Die Doku «Robin des Voix» handelt von der Entstehung der Atemkoordinationstechnik und davon, wie ich heute Menschen aus der ganzen Welt darin ausbilde. Der Film war an den Kinokassen im Jahr 2022 tatsächlich die Nummer eins unter den Schweizer Dokumentarfilmen!

Willy, du bist neuerdings ins Tee-Import-Business eingestiegen.
Willy: Vor etwa zwei Jahren habe ich den Matcha-Tee entdeckt und war begeistert von seiner positiven Wirkung auf mein Energielevel und meine Schlafqualität. Als ich mehr davon wollte, musste ich feststellen, dass das die Geschäfte hier nicht anbieten. Das hat mich wiederum dazu veranlasst, den weltweit besten Matcha-Produzenten zu suchen. Diesen habe ich nach einem Jahr des Recherchierens und Testens dann auch gefunden und inzwischen vertreibe ich den Tee unter einem eigenen Label.

Für Robin ist Musik schon aus beruflichen Gründen ein wichtiger Teil seines Lebens – für dich auch?
Willy:  Ja, ein sehr wichtiger Teil. Ich bin in den ärmlichsten Gegenden meines Landes in der Karibik aufgewachsen, wo es viel Homophobie gibt und eine starke Kultur der toxischen Männlichkeit vorherrscht. Mein Album «Virgo» stellt sich dem entgegen: Es ist stolzer, queerer Reggaeton! Im Musikvideo zum Song «Aprovecha» treten Robin und ich sogar als Paar auf.

Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt? Gibt es da noch eine romantische Geschichte zu erzählen?
Willy: Es begann alles auf Tinder in der Dominikanischen Republik, genau an dem Tag, als Robin wieder nachhause in die Schweiz flog. Ein paar Monate später sind wir beide nach New York geflogen, weil wir spürten, dass die Chemie zwischen uns überwältigend war. Der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt. Ein Höhepunkt dieser Liebesgeschichte war dann unser märchenhaftes Hochzeitsfest an den Ufern des Genfersees.

Newsletter-Anmeldung