fbpx Aller au contenu principal

Regierungsratswahlen Zürich 1.2.23

Engagierter Schlagabtausch im Volkshaus

Auf dem Podium von links nach rechts: Priska Seiler Graf
Auf dem Podium von links nach rechts: Priska Seiler Graf

Network Zürich ist es gelungen, gleich fünf Kandidat:innen für den Regierungsrat zu einer lebhaften Podiumsdiskussion einzuladen. Bei LGBTI-Themen herrschte allerdings überraschend viel Einigkeit.

«Genau die richtigen Gäste» hätten die Organisatoren von Network Zürich für das überparteiliche Politpodium vom 18. Januar eingeladen, sagt Mario Grossniklaus. Das frischgebackene Network-Mitglied sass in der ihm vertrauten Rolle als Moderator, die er auch beim Schweizer Fernsehen innehat, zwischen fünf Kandidat:innen für den Regierungsrat: Peter Grünenfelder (FDP), Benno Scherrer (GLP), Priska Seiler Graf (SP), Silvia Steiner (Die Mitte) und Martin Neukom (Grüne).

Weniger «Zunder» bei LGBTI-Themen
Besonders brisant fand Mario diese Konstellation, weil mit Grünenfelder, Seiler Graf und Scherrer gleich drei Personen dabei waren, welche das Bildungsdepartement der amtierenden Regierungsrätin Silvia Steiner angreifen würden. «Das ist eindeutig erkennbar – auch wenn die drei dies nicht offen zugeben wollen.» Beim ersten Thema rund um die kantonale Bildungspolitik war entsprechend viel Dynamik in der Diskussion.

Ähnlich engagiert wurde auch über Wirtschafts- und Steuerfragen diskutiert. In einer weiteren Runde ging es um die Frage, wie der Kanton Zürich in Zukunft die Energieversorgung gewährleisten kann.

Gingen in diesen Punkten die Vorstellungen der Politiker:innen teilweise weit auseinander, herrschte beim Thema LGBTI-Rechte erstaunlich viel Konsens. Alle Beteiligte haben diesbezüglich eine offene und progressive Haltung. «In dem Abschnitt war deshalb nicht so viel Zunder im Diskurs», sagt Mario. Bei diesem Thema mussten sich die Diskutierenden noch den Fragen aus dem Publikum stellen. Am anschliessenden Apéro gab es dann für alle die Gelegenheit, die Personen hinter den Namen auf den Wahlzetteln persönlich kennenzulernen.

Gut besuchter Anlass
Zu den Organisatoren der Podiumsdiskussion gehörten neben Moderator Mario Grossniklaus die Networker Thomas Peter, Oliver Fritz, Thomas Voelkin, Peter Christen und Maxi Szabo. Ihre Arbeit hatte im letzten Herbst begonnen und zum Ziel gehabt, dass die Vereinsmitglieder und die weiteren Gäste die Ansichten und Meinungen der Kandidierenden besser kennenlernen können, sagt Thomas Peter. Ein wichtiger Teil davon sei ihre Haltung zu LGBTI-Themen, wobei auch Thomas keine grossen Differenzen in diesen Fragen ausmachen konnte. So oder so sei es jedoch interessant gewesen, die Kandidierenden einmal live zu erleben.

Die Politiker:innen hätten die Einladung von Network relativ rasch angenommen, so Thomas weiter. «Wir haben von jeder grossen Partei einen Vertreter oder eine Vertreterin eingeladen. Natalie Rickli und Ernst Stocker von der SVP wie auch Mario Fehr konnten aus terminlichen Gründen leider nicht teilnehmen.»

Mit rund 50 Besucher:innen war die Kapazität des Veranstaltungsortes zwar noch nicht ausgelastet – dennoch können die Organisatoren zufrieden sein. Wie nämlich Priska Seiler Graf und Martin Neukom im Vorgespräch mit Mario Grossniklaus verrieten, gab es zu diesen Wahlen schon einige Podiumsdiskussionen vor deutlich kleinerem Publikum. «Die Leute scheinen sich vor allem für nationale und lokale Politik zu interessieren», folgert Mario. «Die kantonalen Wahlen geraten da zwischen Stuhl und Bank.»

Text: Silvan Hess

Newsletter-Anmeldung