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St. Gallen Pride 2.9.23

Erfolgreiche Pride-Premiere in St. Gallen

Die Networker am Start der Demo-Route auf dem Kornhausplatz (Bild: network)
Die Networker am Start der Demo-Route auf dem Kornhausplatz (Bild: network)

Die erste Pride in St. Gallen erfuhr mit 2’500 Teilnehmenden eine überwältigende Resonanz. Auch network war dabei und nutzte den Anlass, um die Kontakte zu den Hochschulen vor Ort zu stärken.

«Zeit, Farbe zu bekennen» – unter diesem Motto zogen am 12. August offiziellen Schätzungen zufolge rund 2’500 Menschen durch die St. Galler Altstadt. Die erste Pride, die das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Ostschweiz je erlebt hat, war ein voller Erfolg. Auch network zeigte natürlich Präsenz an dieser Premiere. Die elfköpfige Delegation der Regionalgruppe Ostschweiz/Liechtenstein machte aber nicht nur bei der Demo mit: Man nutzte einen Apéro im Vorfeld der Parade, um wichtige Kontakte zu den St. Galler Hochschulen zu knüpfen.

Sichtbarkeit fördern
«Wir pflegen traditionell eine gute Beziehung zum Verein UniGay, allerdings war dieser Kontakt über die Jahre unterschiedlich intensiv», sagt Regionalleiter Peter Altherr. Nun sei es wieder mal an der Zeit gewesen, den Draht zu UniGay, dem Sprachrohr für LGBTI-Menschen an der HSG, zu stärken und die Sichtbarkeit von network dort zu fördern. Auch die Pädagogische Hochschule St. Gallen (PHSG) hatte sich angeschlossen, wodurch letztlich rund 40 Personen beim anderthalbstündigen Apéro dabei waren.

Peter betont, wie wichtig es wäre, mehr studentische Vertreter von UniGay für eine Mitgliedschaft bei network zu motivieren. Der Verein habe Studenten schliesslich viel zu bieten: unter anderem ein vielfältiges Programm mit Events in der ganzen Schweiz und die Möglichkeit, bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens kennenzulernen. «Wir sind uns durchaus bewusst, dass die meisten Studenten nach ihrem Abschluss wohl nicht in der Region Ostschweiz und Liechtenstein verweilen werden», so Peter. «Die Hauptsache ist jedoch, dass wir sie für network als nationalen Verein gewinnen.»

Tolle Stimmung trotz Musikverbot
Nach dem Apéro ging es für die Networker auf den Kornhausplatz, wo sich der Start der zwei Kilometer langen Demo-Route befand. Peter war positiv überrascht von den zahlreichen Teilnehmer:innen. «Vor allem, weil ja noch Ferienzeit war und es mit der Street Parade in Zürich starke Konkurrenz gab», sagt Peter, der auch von der guten Atmosphäre schwärmt. Das polizeiliche Musikverbot während der Demo, das im Vorfeld für Diskussionen gesorgt hatte, habe der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch getan.

Musik gab es ja dann schliesslich am Ende der Parade im St. Leonhardspark. Zudem standen einige Reden auf dem Programm – sehr lange Reden, wie Peter fand. «Klar: Die erste Pride hat einen speziellen Stellenwert und dem will man mit solchen Ansprachen gerecht werden. Aber es ist schade, wenn dann einige Leute vorzeitig den Event verlassen, weil es so lange dauert.»

Zudem störte sich Peter etwas an dem kämpferischen und zuweilen politisch aufgeladenen Vokabular einiger Redner:innen. Noch mehr hätten ihn aber die primitiven Parolen einzelner Teilnehmenden gegen die SVP irritiert – für den network-Regionalleiter ein absolutes No-Go. «Wenn wir selber Toleranz fordern, dann sollten wir meiner Meinung nach auch tolerant gegenüber Andersdenkenden sein. Beleidigungen helfen uns nicht weiter.»

Text: Silvan Hess

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