Am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie, fanden in der ganzen Schweiz Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen statt. Besonders aufgefallen sind die vielen Regenbogenfahnen an den Gemeindegebäuden im Kanton Waadt.
Am 17. Mai war IDAHOT. IDAHOT ist das Akronym für den «Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie». Wikipedia bringt es auf den Punkt: Seit 2005 wird der Tag jährlich von Homosexuellen und später auch trans Menschen und Bisexuellen als Aktionstag begangen, um durch Aktionen, mediale Aufmerksamkeit und Lobbying auf die Diskriminierung und Bestrafung von Menschen hinzuweisen, die in ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität von der Heteronormativität abweichen. Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, als die WHO beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Neben der Erinnerung an das Ende der Definition als Krankheit durch die WHO ergeben sich bei dem Datum 17.5. auch Parallelen zum ehemaligen Paragraphen 175 des deutschen Strafgesetzbuches, weshalb der 17. Mai in Deutschland bereits vor dem Jahr 1990 im Volksmund spöttisch als «Feiertag der Schwulen» bezeichnet wurde.
In der gesamten Schweiz fanden an diesem Tag Veranstaltungen zum Thema statt. So führte zum Beispiel okaj Zürich (Kantonale Kinder- und Jugendförderung) ein Podiumsgespräch durch. Dort wurde die Frage diskutiert, wie junge Menschen in Bezug auf Lesben-, Schwulen- und Transfeindlichkeit betroffen sind.
VoGay (Association Vaudoise pour la Diversité sexuelle et de Genre) lancierte die wohl grösste Aktion in der Schweiz. Unter dem Namen «Rainbow Challenge» führte sie während des ganzen Monats Standaktionen im ganzen Waadtland durch. Zudem wurde den Waadtländer Gemeinden die Möglichkeit gegeben, an den Gemeindegebäuden die Regenbogenfahnen zu hissen. Die Gemeinden Lausanne, Yverdon-les-Bains, Montreux, Renens, Nyon, Vevey, Pully, Morges, Gland, Ecublens, Prilly, La Tour-de-Peilz, Aigle Payerne, Bussigny und Crissier folgten diesem Aufruf und bekannten Farbe.
Ebenfalls mit der Regenbogenfahne beflaggt waren alle Schweizer Ikea-Filialen. «Mit dem Hissen der Regenbogenflagge wollen wir helfen, das Thema in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und ein Zeichen gegen Homo- und Transphobie setzen», sagt Ina Rhöös, Verantwortliche für Gleichberechtigung bei IKEA Schweiz, gegenüber der «Mannschaft».
Ebenfalls ein Zeichen setzte die Stadt Genf mit dem wohl berühmtesten ihrer Wahrzeichen: Der Jet d’Eau strahlte während des ganzen Tages in den Regenbogenfarben und bot so ein ganz besonderes Fotosujet.
Text: Michel Bossart