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Arbeitswelt 4.3.18

Geld sparen mit Diversität am Arbeitsplatz

Der Zürcher Networker Marco Tobias Völker arbeitet bei Dow Chemical und hat seinen Arbeitgeber in der Pilotgruppe vertreten, als es darum ging, das LGBTI-Label zu lancieren. Mit Network sprach er über seine positiven Erfahrungen mit Diversity am Arbeitsplatz.

Marco Völker ist 40 Jahre alt und arbeitet seit vier Jahren als Einkaufsmanager bei Dow in Horgen am Zürichsee. «Als ich mich damals nach einer neuen Stelle umsah, bin ich auf der Website von Dow gelandet und habe als Erstes auf der Landing Page das Regenbogenbanner gesehen», sagt der gebürtige Deutsche und fährt fort: «Das hat mich fasziniert. Denn vorher hatte ich bei einem eher konservativen Betrieb gearbeitet, wo man zwar Diversity akzeptierte, allerdings eher aus rechtlichen Gründen statt aus Überzeugung.»

Marco ist Networker in der Regionalgruppe Zürich und innerhalb von Dow Chemical Mitglied der Affinity Group GLAD. «GLAD stand früher für Gays Lesbians and Allies at Dow», erklärt Marco. Heute inkludiert man auch trans- und intersexuelle Menschen und nutzt nunmehr das Wort nicht mehr als Akronym, sondern als Ausruf. «Glad wird heute wie zum Beispiel pride genutzt», erläutert er.

Dow war letztes Jahr auch Pilotfirma, als es darum ging, das LGBTI-Label für Firmen zu lancieren. Marco wurde über Network direkt von der Berner Fachhochschule angesprochen, ob er dabei mitwirken wolle. Nach Rücksprache innerhalb von GLAD und mit seiner Chefin, wurde er als Gesandter von Dow ernannt und durfte den Lancierungsprozess mitprägen. Dies tat er hauptsächlich, indem er von der über 15-jährigen Erfahrung der Dow mit GLAD und anderen Diversity-Netzwerken berichtete. Bei Dow hatte man nämlich herausgefunden, dass Arbeitnehmende, die sich am Arbeitsplatz unwohl fühlen, bis zu 30 Prozent weniger produktiv sind. «Und da man davon ausgehen kann, dass sich elf Prozent der Belegschaft in irgendeiner Form zur LGBTI-Community zählt, ist das dann nicht wenig…» sinniert Marco. Eine Studie, die zusammen mit Human Rights Campaign Foundation durchgeführt wurde, belege auch, verdeutlicht Marco, dass die Fluktuationsrate von LGBTI-Mitarbeitern gesunken sei und somit rund drei Millionen Dollar an Rekrutierungskosten pro Jahr gespart werden können. Das sind grosse Zahlen. Doch wenn man bedenkt, dass Dow weltweit rund 54’000 Mitarbeiter beschäftigt, machen sie durchaus Sinn.

«Das LGBTI-Label ist eine gute Sache», zeigt sich Marco überzeugt, «es gibt der Firma Visibility und Publicity und ist für Arbeitnehmer und Kunden ein Beleg dafür, bei einer tollen Firma gelandet zu sein.»

www.lgbti-label.ch

Text: Michel Bossart

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