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Erstes PEF in St. Gallen 5.6.23

Gelungene Premiere für das Pink Economic Forum

von l. nach r.: Michael Lindenmann
von l. nach r.: Michael Lindenmann

Das erste Pink Economic Forum (PEF) beeindruckte mit einem hochkarätig besetzten Panel. Die Organisator:innen von Network und WyberNet schmieden bereits Pläne für zukünftige Veranstaltungen.

Kann sich eine Volkswirtschaft Homophobie leisten? Auf mindestens ein Prozent bezifferte die renommierte Wirtschaftsprofessorin Lee Badgett in der Diskussionsrunde des Pink Economic Forums den BIP-Verlust für LGBTI-Feindlichkeit. Dieses ökonomische Argument gegen Diskriminierung war nur einer von vielen spannenden Gesprächspunkten und Denkanstössen des hochkarätig besetzten Panels, das am 4. Mai im Rahmen des St. Gallen Symposiums diskutierte.

Auf Allyship setzen
Zum Thema «The power of the ‹Pink Economy› and the economics of LGBT Equality» sprachen neben Lee Badgett auch Dame Inga Beale, frühere CEO des Versicherungsriesen Lloyds. Inga Beale nahm davor auf Einladung des PEF-Teams zudem am Panel des Hauptprogramms teil, bei dem es um Inklusion im Arbeitsumfeld ging. Anhand von Beispielen aus ihrer Karriere veranschaulichte sie, wie wichtig es ist, auf Allyship zu setzen. Sie war als einzige der Runde vor Ort anwesend, die anderen Teilnehmenden waren via Zoom zugeschaltet.

Zu ihnen gehörte Eric Way, globaler Leiter für Inklusion und Vielfalt bei Schindler. Das Aufzugsunternehmen wurde 2020 mit dem Swiss LGBTI-Label ausgezeichnet. Eric Way berichtete am PEF unter anderem, wie Schindler Schweiz von diesem Bewerbungsprozess profitiert hat.

Negative Folgen für das BIP
Weiter war mit Justin Nelson der Mitbegründer und Präsident der US-amerikanischen LGBT-Handelskammer (NGLCC) dabei. Er zeigte auf, dass vor 30 Jahren Queers lediglich als Menschen betrachtet wurden, die für ihre Rechte kämpften, während sie heute eine weltweite Kaufkraft von fast vier Billionen US-Dollar repräsentieren. Studien belegen negative Auswirkungen von Diskriminierung auf das Bruttoinlandsprodukt durch Produktivitätsverluste und Ungleichheiten im Gesundheitswesen.

Doch inwiefern ist es überhaupt sinnvoll, Wirtschaftsteilnehmende aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu unterscheiden? Auf dieses Phänomen des «Tribalismus» angesprochen, meinte Inga Beale, dass dies sowieso passieren würde. Gleich und Gleich geselle sich gern – ob bei der Arbeit oder an einer Party. Man müsse zuerst die Unterschiede zwischen Menschen anerkennen, bevor man ein besseres gegenseitiges Verständnis erreichen könne.

Unzufrieden mit Reichweite
Networker Simon Denoth, der zusammen mit Network-Kollegen Stefan Grieder sowie Cordula Niklaus vom WyberNet das erste PEF realisiert hat, ist zufrieden mit der Feuertaufe. Das «St. Gallen Symposium hat dafür gesorgt, dass die Veranstaltung absolut reibungslos verlief», sagt Simon, der die Diskussion leitete. «Wir hatten es mit professionellen Partnern und einer gut eingeölten Eventmaschinerie zu tun.» Allerdings ging es doch eine ganze Weile, bis man sich als Randveranstaltung mit dem Symposium habe finden können.

Die Feedbacks seien positiv ausgefallen; nicht zufrieden sind die PEF-Organisator:innen hingegen mit der Reichweite: Vor Ort und über Zoom haben insgesamt nur ein paar Dutzend Personen die Veranstaltung verfolgt. «Beim Marketing werden wir in Zukunft noch einen Zacken zulegen und die Werbetrommel vermehrt auch ausserhalb von Network und WyberNet rühren.»

Das Team sei sehr daran interessiert, die Idee weiterzuverfolgen und mindestens einmal pro Jahr einen Anlass durchzuführen. Zurzeit lote man aus, inwiefern eine Zusammenarbeit mit dem Swiss LGBTI-Label funktionieren könnte – man darf also gespannt sein! Und wer Lust hat, beim nächsten PEF mitzuhelfen, kann sich gerne bei Simon melden.

Du konntest in St. Gallen nicht dabei sein? Die ganze Diskussion (auf Englisch) gibt es unter diesem Link auf Youtube!

Text: Silvan Hess

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