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Business-Lunch 4.7.16

Heinz Karrer: «Präsidium als einmalige Chance»

Ende Mai fand in Zürich ein weiterer Network-Businesslunch statt. Illustrer Gast war Heinz Karrer, der Präsident von economiesuisse.

«Ich bin der Einladung von Network sehr gerne gefolgt», sagte Heinz Karrer am Businesslunch, der Ende Mai im Hotel Storchen in Zürich stattfand. Gut gelaunt sass der Präsident des Schweizer Wirtschaftsdachverbands economiesuisse an der grossen Tafel, die bis zum letzten Platz besetzt war. «Ich musste nicht lange überlegen, als die Anfrage kam.»

Sport und Wirtschaft

Nach einem Grusswort des Zürcher Regionalleiters Joseph Achermann stellte PoKo-Leiter und Gesprächsmoderator Hans-Peter Fricker den 57-jährigen Wirtschaftsführer vor. Dies dauerte eine ganze Weile – Heinz Karrers Liste sportlicher und beruflicher Erfolge ist lang. Der ehemalige Handballer war als Teil der Schweizer Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen von 1984 dabei und wurde mit St. Otmar St. Gallen zweimal Schweizer Meister. So ist es denn fast schon bezeichnend, dass Karrers Wirtschaftskarriere im Sportbereich ihren Anfang nahm: Er führte einige Jahre die Geschäfte des Sportartikel-Lieferantenverbands und der Intersport Holding. Daraufhin arbeitete Karrer als Leiter von Ringier Schweiz, bevor er als Mitglied der Konzernleitung bei der Swisscom für den Bereich «Marketing und Sales» verantwortlich zeichnete. Ab 2002 war er als CEO der Axpo Holding tätig, vor drei Jahren folgte die Wahl zum economiesuisse-Präsidenten. Zusätzlich hat er diverse Verwaltungsratsmandate inne.

Job als Bereicherung

In der Gesprächsrunde berichtete Heinz Karrer von seinem Berufsalltag als Wirtschaftsdirigent. Der Wechsel zu economiesuisse sei für ihn überraschend gekommen. «Einerseits wusste ich zuerst nicht genau, ob ich meinen operativen Job bei der Axpo wirklich aufgeben wollte.» Andererseits sei ihm klar gewesen, dass man für das Präsidium von economiesuisse wohl nur einmal angefragt werde. Er empfinde es als  Privileg, sich für den Wirtschaftsstandort Schweiz einsetzen zu dürfen. Sein Job sei facettenreich, und er lerne in dieser Position sehr viel Neues. «Es ist eine unglaubliche Bereicherung.»

Möglichst alle Interessen vertreten

Heinz Karrer stellte auch den Dachverband als solchen vor. «Wir sind sozusagen ein Verband der Verbände», erklärte er. Unter dem Dach von economiesuisse kommen hundert Branchenverbände sowie zwanzig regionale Handels- und Industrievereinigungen zusammen. Zudem gehören einige grosse Firmen dazu. «Die Herausforderung liegt darin, die unzähligen Partikularinteressen unserer Mitglieder auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen», so Karrer. Bei den einzelnen Geschäften gehe es stets darum, die Fakten herauszuschälen und sich an diese zu halten – auch wenn dies bisweilen dazu führe, dass sich die Leute empörten.

Eines von vielen weiteren Themen war die Beziehung zwischen der Wirtschaftsführung und dem Bundesrat. «Welche Bedeutung hat Ihr Verband bei der Landesregierung?», wollte Hans-Peter Fricker wissen. «Sind Sie der achte Bundesrat, Herr Karrer?» Dieser antwortete scherzend, es sei schon etwas mühsam, dass er die bundesrätliche Traktandenliste jeweils erst so spät erhalte. «Nein, im Ernst», fuhr er weiter, «der gegenseitige Respekt ist sehr wichtig.» Der Bundesrat realisiere, dass er economiesuisse nicht ignorieren könne. «Ansonsten dürfte er es im Parlament schwer haben.»

Klimmzüge und Klettern

Die anwesenden Networker erhielten am Businesslunch nicht nur Einblicke in Heinz Karrers Beruf, sie lernten ihn auch als Privatperson ein wenig kennen. Über seine drei erwachsenen Söhne zum Beispiel sagte er, dass sie «leider, leider bald alle ausgeflogen» seien. Und auch auf das Thema Sport kam er noch einmal zu sprechen. «Manche Leute erstaunt das, aber ich könnte keine Woche ohne Sport sein.» So begibt er sich allabendlich in den Keller seines Hauses in Münsingen, wo er nach einer Serie Klimmzüge  100 obligate Liegestützen absolviert. «Und dann jeweils noch Rumpfübungen», so Karrer. Fit hält ihn auch das Bergsteigen. Seinem Ziel, alle Schweizer Viertausender zu erklimmen, ist er schon sehr nah: «Es fehlt mir nur noch ein einziger.» 

Text: Markus Stehle

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