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Gesellschaft 1.4.19

Permanentes Coming-out

Daniel Seiler war Gastredner an der ersten LGBT-Tagung des IMD in Lausanne. Er sprach über die Wichtigkeit von Netzwerken, das andauernde Coming-out von Homosexuellen und das LGBTI-Label für Unternehmen.

Das IMD (Institute for Management Development) in Lausanne führte am 14. und 15. März eine – die erste – Tagung mit dem Thema «LGBT» durch. Daniel Seiler, Präsident von Network, wurde als Redner eingeladen. Er erzählt: «Es waren rund 60 HR- und Diversity-Manger anwesend, die sich über die Thematik informieren wollten.» So wurde den Managern beispielsweise erklärt, was für welche Kampagnen im Vorfeld zur Eheöffnung zum Beispiel in Irland und Australien gefahren wurden, um die Bevölkerung auf das Thema zu sensibilisieren. Zu Wort kam auch eine trans Frau, die von ihrer (diskriminierenden) Erfahrung in der Arbeitswelt berichtete und den Anwesenden aufzeigte, dass man noch weit von einer Normalisierung im Umgang mit Andersexuellen im Arbeitsumfeld entfernt sei.

Daniel sprach in seinem gut dreiviertelstündigen Referat über die Wichtigkeit von Netzwerken ganz allgemein und von LGBT-Netzwerken im Speziellen. Er zeigte den Personal- und Diversitätsverantwortlichen auf, dass ein Coming-out ein kontinuierlicher Prozess ist: «Es ist nicht wie ein Pflaster, dass man anbringt und dann ist gut. Wir müssen uns zum Teil täglich neu outen. Immer dann, wenn wir mit anderen Menschen in Kontakt treten.» Den zweiten Schwerpunkt setzte Daniel auf das Swiss LGBTI-Label für Unternehmen. Er zeigte den Managern auf, dass ihre Unternehmung in der Schweiz eine Vorbildfunktion haben. Gerade multinationale Unternehmungen mit Firmensitzen in Ländern wie Uganda, Nigeria oder auch Dubai – wo Homosexuelle hart bestraft werden – können mit diesem Label dazu beitragen, Homosexualität zu normalisieren.

Daniel erinnert sich: «Es war eine interessante Tagung mit einem engagierten Publikum.» Schade fand er, dass es sich bei den Eingeladenen um eine eher geschlossene Gruppe handelte; um IMD-nahestehende Firmen und IMD-Alumni nämlich. Interessant fand er auch, dass sie ihn als Redner eingeladen haben und nicht etwa jemanden von einer anderen LGBTI-Organisation. «Das liegt eindeutig an unserer starken Internetpräsenz», konkludiert er. Dank ihr findet man Network nicht nur über Google ganz einfach, sondern auch bei Facebook & Co.

Text: Michel Bossart

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