In der Deutschschweiz soll ein Netzwerk firmeninterner LGBT-Gruppierungen entstehen. Die entsprechende Kick-off-Veranstaltung war ein Erfolg.
Rund 20 Personen fanden sich Ende Mai im Berner Restaurant «Äusserer Stand» ein, um über die Gründung von «Pride@Work Deutschschweiz» zu sprechen – einem deutschschweizerischen Netzwerk firmeninterner LGBT-Gruppierungen, das sich ganz an seinem Westschweizer Vorbild «Pride@Work Suisse Romande» orientiert. Bei letzterem handelt es sich um einen Zusammenschluss von LGBT-Gruppen von derzeit 15 Unternehmen, die sich aktiv um die Gleichstellungsanliegen ihrer LGBT-Angestellten bemühen.
Von Networker initiiert
Entstanden ist «Pride@Work Suisse Romande» vor zwei Jahren, auf Initiative von Jean-Fabien Monin – Leiter der Network-Regionalgruppe Lausanne – und Carine Landolt von LWORK. Sinn und Zweck der Vereinigung liegen darin, dass die LGBT-Gruppen Ideen und «Best Practices» austauschen und sich gegenseitig inspirieren können. Das Projekt ist ein Erfolg: Seit der Organisationsgründung wurden schon diverse Konferenzen und Work-Shops rund um die Frage abgehalten, wie man auf ein LGBT-inklusives Unternehmensklima hinarbeiten kann.
LGBT-freundliches Arbeitsumfeld schaffen
Ein entsprechendes Netzwerk soll nun auch in der Deutschschweiz entstehen, wobei die Federführung bei der Kommission Arbeitswelt von Network liegt. Deren Leiter Yann Lavenu lud Ende Mai zu einer Kick-off-Veranstaltung ein, an der nebst mehreren Networkern auch Vertreterinnen von Wybernet sowie Mitglieder verschiedener LGBT-Firmengruppen teilnahmen. Ausserdem waren mehrere Personen vor Ort, die bei ihrem jeweiligen Arbeitgeber noch LGBT-Gruppen zu gründen planen. «Das Ziel des Abends bestand zum einen darin, die Idee hinter der Vereinigung vorzustellen», erklärt Yann Lavenu. Unter anderem soll «Pride@Work Deutschschweiz» dazu beitragen, dass sich mehr und mehr Unternehmen um die Schaffung eines LGBT-freundlichen Arbeitsumfeldes bemühen – ein Arbeitsumfeld, in dem schwule, lesbische, bisexuelle oder transidente Personen sichtbar werden und sich ganz natürlich outen können.
Interesse? Ja!
Zum anderen ging es beim Kick-off darum, überhaupt einmal das Interesse am Projekt abzuklären. Nachdem Jean-Fabien Monin die Funktionsweise von «Pride@Work Suisse Romande» vorgestellt hatte, unterhielten sich die Teilnehmenden über ihre Motivation zum Aufbau des Deutschschweizer Ablegers – mit deutlichem Ergebnis: «Das ist Interesse klar vorhanden», freut sich Yann. «Manche der Teilnehmer waren Feuer und Flamme und haben die anderen zusätzlich motiviert – das war super!»
Konkrete Details im September
In einem nächsten Schritt werden nun die genauen Ziele von «Pride@Work Deutschschweiz» festgelegt, ein Organisationskomitee gegründet und eine Timeline für die Schaffung der Vereinigung bestimmt. «All dies wird Gegenstand unserer Sitzung im September sein», so Yann. Wer daran interessiert ist, beim Aufbau mitzuhelfen, kann sich per E-Mail an Yann Lavenu wenden. «Unterstützung ist stets willkommen!»
Text: Markus Stehle