Westschweizer Labelvergabe: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Mit Verspätung aber endlich ist es soweit: Am 14. September werden die ersten vier Westschweizer Firmen mit dem Swiss LGBTI-Label ausgezeichnet. Keine einfache Aufgabe für Raphaël Hatem, der die Zeremonie im Einklang mit Geneva Pride und den Corona-Massnahmen koordinieren muss.

Raphaël, es hat lange gedauert, aber jetzt wissen wir es endlich: Am 14. September werden die ersten Swiss LGBTI-Labels an Westschweizer Firmen verliehen. Warum erst jetzt?
Ja, es hat in der Tat lange gedauert. Die Feierlichkeiten waren ursprünglich für Juni 2020 geplant, aber die Covid-19-Pandemie hat den ganzen Prozess erheblich verlangsamt. Wir wissen nicht, ob es eine zweite Welle geben wird. Grosse Unternehmen sind in Bezug auf Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen äusserst vorsichtig. Manchmal sind sie sogar strenger als der Bundesrat selbst. Unter diesen erschwerten Bedingungen wird sich das Veranstaltungsformat im Laufe dieses Monats wahrscheinlich noch «weiterentwickeln».

Wie viele Labels werden vergeben?
Wir hoffen, dass dieses Jahr in der Westschweiz vier Unternehmen und Organisationen ausgezeichnet werden können.

Darfst oder kannst du schon etwas konkreter werden? Welche Firmen werden ausgezeichnet?
Die Namen darf ich noch nicht preisgeben, aber ich kann sagen, dass es sich um grosse Unternehmen handelt, die gemeinhin bekannt sind. Es war einfacher, mit grossen Firmen zu beginnen, in denen bereits engagierte Manager für Vielfalt und Integration arbeiten.

Verrate uns etwas über das Rahmenprogramm und die Verleihung an sich: Wer wird anwesend sein und in welchem Rahmen findet die Feier statt?
Aufgrund von Corona verändern sich unsere Konzepte dauernd. Im Laufe des Monats August kann ich weitere Informationen geben. Nicht ausgeschlossen, dass daraus auch eine Online-Veranstaltung wird… wir werden sehen.

Wie muss man vorgehen, wenn man an der Label-Vergabe dabei sein will?
Das gebe ich zu einem späteren Zeitpunkt per Mail an alle Networker bekannt.

Dieses Jahr gibt es wegen Corona nach der Verleihung wohl keine allzu grosse Party. Wie feiert die Romandie diesen wichtigen Anlass gebührend?
Die Pandemie hat die Geneva Pride gebodigt, umso wichtiger ist es, dass die Forderungen der Community trotzdem gehört werden. Wir beabsichtigen, unsere Veranstaltung im Zusammenhang mit dem Pride-Wochenende durchzuführen, das vom 10. bis 13. September in Genf stattfinden wird. Weitere Informationen gibt es auf genevapride.ch.

Wer jetzt das Label nicht erhalten wird: Wann wird das Label zum nächsten Mal verliehen?
Es sind weitere interessierte Unternehmen (einschliesslich KMU) in der Pipeline. Ich hoffe sehr, dass es möglich sein wird, während des Geneva Pride im Jahr 2021 eine öffentliche und würdige Veranstaltung organisieren zu können!

Interview: Michel Bossart